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25.1.2024
Kartenspiele zu „Weltenbrand! Bayern im Ersten Weltkrieg”, DE-93047 Regensburg
Eingelegte Schlangen und Skorpione zu „Weltenbrand! Bayern im Ersten Weltkrieg”, DE-93047 Regensburg
Eingelegte Schlangen und Skorpione

Ausstellung 22.03.24 bis 02.02.25

Weltenbrand! Bayern im Ersten Weltkrieg

Museum der Bayerischen Geschichte

Donaumarkt 1
DE-93047 Regensburg
Ganzjährig:
Di-So 9-18 Uhr

Aus Abenteuerlust bewarbt sich der aus Hohenfeld bei Kitzingen stammende Leonhard Köberlein 1904 für den Einsatz in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika” (heute Namibia). Der gelernte Fassbinder wurde als Kamelreiter in die kaiserliche „Schutztruppe” berufen. Die Dromedare der Kompanie importierte der Hamburger Unternehmer Carl Hagenbeck, bekannt als Zoodirektor und für seine Völkerschauen, vom Roten Meer nach Westafrika.

Verfolgung der Herero und Nama

Fast lädt diese skurrile Konstellation zum Schmunzeln ein, wäre da nicht die weitere deutsche Kolonialgeschichte, an der auch Bayern seinen Anteil hat.

Die einheimischen Volksgruppen der Herero und Nama begannen sich gegen die Fremdherrschaft und Ausbeutung zu wehren. Nach Zusatzausbildung mit Pferd und Gewehr Modell 98 wirkte Leonhard Köberlein an der Niederschlagung ihres Widerstands mit. Auf Befehl des Generalleutnants von Trotha wurden die Herero und Nama verfolgt, erschossen und von Wasserstellen abgeriegelt. Viele kamen ums Leben. Überlebende wurden in „Konzentrationslager” gesperrt. Die brutalen Einsätze der kaiserlichen „Schutztruppe” erkannte die Bundesregierung 2021 politisch als Völkermord an.

Ende der Kolonialzeit und Rückkehr nach Franken

Die deutsche Kolonialzeit endete im Ersten Weltkrieg. Leonhard Köberlein überlebte den Sieg der Südafrikanischen Union 1915 und kam in britische Kriegsgefangenschaft. 1919 kehrte er nach Bayern zurück. Mit im Gepäck hatte er seine eigene Sammlung von in Spiritus eingelegten Schlangen, Skorpionen und Insekten aus „Deutsch-Südwestafrika”.

Noch im selben Jahr heiratete er in Würzburg seine Frau Johanna. Dabei trug er die feldgraue Heimatuniform der „Schutztruppe”, der er bis zu seinem Tod 1971 in Veteranenverbänden eng verbunden blieb.

Objekte aus dem Nachlass Leonhard Köberleins sind in der Kabinettausstellung zu sehen. Der Film zur Ausstellung spürt der deutschen Kolonialgeschichte am Beispiel „Deutsch-Südwestafrikas” aus bayerischer Perspektive nach.

POI

Ausstellungsort

Museum der Baye­rischen Geschichte

Das Museum prä­sen­tiert die Ge­schich­te des mo­der­nen Bayern vom König­reich zum Frei­staat, also von 1806 bis heute.

Museum, Regensburg

Städti­sche Galerie im Leeren Beutel

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Für Süd­deutsch­land ein­ma­li­ges tech­ni­sches Spezial­museum im histo­ri­schen Zug­rad­dampfer. Expo­nate zur Ge­schich­te der Schiff­fahrt im alt­baye­ri­schen Raum.

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Histo­risches Museum

Ge­schich­te und Kunst­ge­schiche Regens­burgs und seiner Region von der Früh­zeit bis ins 16. Jahr­hun­dert mit Schwer­punk­ten auf den Römern und dem Mittel­alter in den Räu­men des ein­sti­gen Mino­riten­klosters.

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Letzter Brücken­turm der be­kann­ten "Stei­ner­nen Brücke", ein Wahr­zei­chen Regens­burgs. Aspekte der Stadt­ge­schichte: Bedeu­tung der Donau als Han­dels­weg in Ge­schich­te und Gegen­wart, die Brücke als Schiff­fahrts­hinder­nis.

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Rainer Göttlinger
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