Museum
Die berühmte Schriftstellerin und Komponistin Annette von Droste-Hülshoff, bekannt durch ihre Ballade „Der Knabe im Moor” (1842) und die Novelle „Die Judenbuche” (ebenfalls 1842), ersteigerte am 17.11.1843 das schmucke Fürstenhäusle mit herrlichem Blick über den Bodensee und nutzte es samt zugehörigem Weinberg als persönliches Refugium.
Eine Freundin schrieb sie kurz darauf: „Jetzt muss ich Ihnen auch sagen, dass ich seit acht Tagen eine grandiose Grundbesitzerin bin. Ich habe das blanke Fürstenhäuschen erstanden. Und wofür? Für 400 Reichstaler. Dafür habe ich ein kleines, aber massiv aus gehauenen Steinen und geschmackvoll aufgeführtes Haus, was vier Zimmer, eine Küche, großen Keller und Bodenraum enthalt, und 5.000 Weinstöcke, es ist unerhört!”
Das um 1600 für den Domherrn Jakob Fugger erbaute Gartenhaus steht auf einem Weinberg hoch über der Meersburger Oberstadt, mit Blickkontakt zum Neuen Schloss. Die Dichterin ließ es außen herrichten und von einem Meersburger Maler anstreichen
Im Erdgeschoss befand sich ein großer Raum, das Paradezimmer. Daran schloss sich die Küche an, neben der eine Holztreppe nach oben führte. Im oberen Stockwerk befand sich, wie die Dichterin in ihren Briefen beschreibt, ihr „Schwalbennest” (Arbeitszimmer) sowie zwei weitere Räume, die ihr als Schlafzimmer und als Bereich für die Kammerjungfer dienen sollten.
Zusammen mit dem Fürstenhäusle erwarb „die Droste” einen Weinberg, auf dem unter anderem die Rebsorten Burgunder, Traminer, Gutedel und Muskateller wuchsen. Mit dem Erlös aus dem Weinverkauf kaufte sie neue Reben und erweiterte das Anwesen. Hinter dem Haus plante sie eine kleine Blumenterrasse, nicht groß genug zum Spazierengehn, aber angenehm fürs Auge, mit lange und üppig blühenden Dahlien, Rosen und Levkojen.
Aus Gesundheitsgründen konnte die Dichterin ihr Eigentum kaum mehr genießen. Nach ihrem frühen Tod 1848 auf der Alten Meersburg ging das Fürstenhäusle in den Besitz ihrer Schwester Jenny von Laßberg über, die es 1859 ihren beiden Zwillingstöchtern Hildegund und Hildegard vermachte. Aus deren Nachlass wiederum erstand 1915 Carl Caspar von Droste-Hülshoff das Haus und ließ es für sich und seine zweite Frau durch einen rückwärtigen und seitlichen Anbau erweitern. Auch die Küche wurde entfernt und anstelle des alten Kamins zwei neue an anderer Stelle hinzugefügt. In der neuen Weinstube ließ er die Wappen der verschiedenen Hausbesitzer anbringen.
Als seine Witwe eröffnete Marie von Droste-Hülshoff darin 1923 das erste Droste-Museum. Seit einigen Jahren ist das gesamte Haus, für das sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Amerikanerin Helen von Bothmer engagiert eingesetzt hatte und das 1962 in den Besitz des Landes Baden-Württemberg überging, ausschließlich dem Leben und Werk Annette von Droste-Hülshoffs gewidmet.
Das Museum
Zu den ausgestellten Möbeln gehört unter anderem der Biedermeier-Sekretär, an dem viele der literarischen Schöpfungen der Dichterin entstanden sind. Zahlreiche Porträts an den Wänden zeigen die einstige Bewohnerin, ihre Familie und die Menschen, die ihr wichtig waren. Zu den Schätzen des Museums zählen originale Handschriften, Illustrationen zu ihren Gedichten, Erst- und Frühausgaben. Ausgestellt sind auch persönliche Dinge wie Schmuck, Porzellan und Stücke aus der Mineraliensammlung.
Der Verfasser hat das Fürstenhäusle am 21.8.2023 besucht.
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