Ausstellung 21.03. bis 30.06.24
Georg Petel (1601/02-1634) war der erste und einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer des Barock. Bereits während seiner Wanderjahre, die ihn von 1620 bis 1624 in die Niederlande, nach Frankreich und Italien führten, wurde er als junges Künstlergenie gefeiert. Im Anschluss ließ er sich 1625 in Augsburg nieder, wo er bis zu seinem frühen Tod 1634 prestigereiche Aufträge für Kirchen und Klöster sowie für Fürsten und Patrizier ausführte.
Die Studioausstellung löst ein spannendes Rätsel im Werk des aus Weilheim stammenden Künstlers, der noch im 18. Jahrhundert als „deutscher Michelangelo” gerühmt wurde. Sie präsentiert die spektakuläre Rekonstruktion seiner kleinformatigen vergoldeten Kreuzigungsgruppe aus einer Christusfigur des Bayerischen Nationalmuseums und den virtuos gestalteten Schächern aus dem Berliner Bode-Museum.
Die Darstellung zeigt Christus, der mit zwei Verbrechern gekreuzigt wurde. Während der unbußfertige Schächer Jesus verhöhnte und sich von ihm abwandte, bat der andere ihn um Beistand, wofür er ihm das Paradies versprach. Diese bislang verlorengeglaubte Christusfigur wird nun mit dem Kruzifixus des Bayerischen Nationalmuseums identifiziert.
Der Ausstellung ging ein mehrjähriges Forschungsprojekt mit der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst in Berlin voraus. Dabei konnten die kunsthistorischen Erkenntnisse durch naturwissenschaftliche Untersuchungen untermauert werden. In der Ausstellung visualisieren computertomografische Aufnahmen die Herstellungstechnik der Bronzen und erlauben den Blick ins Innere der Werke.
Mit etwas mehr als einem Dutzend Exponaten sind neben den kostbaren Bronzen weitere Meisterwerke des genialen Künstlers sowie seiner Zeit zu sehen, darunter Leihgaben aus Brüssel, der Alten Pinakothek und der Staatlichen Graphischen Sammlung in München sowie des Stadtmuseums Weilheim. Zusätzlich konnte ein spektakulärer Elfenbein-Kruzifixus Petels aus französischem Privatbesitz ausgeliehen werden
Ausstellungsort
Eines der großen europäischen Museen, die sowohl der bildenden Kunst als auch der Kulturgeschichte gewidmet sind. Bestände mit Schwerpunkt Bayern von der Spätantike bis zum beginnenden 20. Jahrhundert.
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