Beitrag v.
17.2.2014
 zu „Hans im Glück”, DE-47051 Duisburg
Stefanos Tsivopoulos, History Zero, 2013, A film in three episodes. Filmstill
© Künstler, Kalfayan Galeries, und Prometeogallery di Ida Pisani

Ausstellung 08.03. bis 22.06.14

Hans im Glück

Kunst und Kapital. Im Rahmen der 35. Duisburger Akzente

Lehmbruck Museum

Friedrich-Wilhelm-Straße 40
DE-47051 Duisburg
Ganzjährig:
Di-Fr 12-17 Uhr
Sa-So 11-17 Uhr

Das Leitmotiv orientiert sich an dem Märchen „Hans im Glück“ der Brüder Grimm. Obwohl Hans das Stück Gold, das er für seine Lehrjahre als Lohn erhält, im Verlauf einer Reihe von Tauschgeschäften verliert, ist er am Ende so glücklich wie nie zuvor und fühlt sich von einer großen Last befreit. Die Ausstellung beschäftigt sich damit, wie wir Objekten und Gegenständen einen Wert beimessen.

Die Welt der Kunst hat seit jeher ein besonderes Verhältnis zur Welt des Kapitals. Die Nähe zur Welt des Kapitals bedeutet Macht, Einfluss und Geltung. Gerade die Künstlerinnen und Künstler der Avantgarde des 20. Jahrhunderts haben sich bewusst vom Markt distanziert und ästhetische Produkte und Situationen geschaffen, die sich gegen ihre Vermarktung und gegen den Fetischcharakter der Ware wehren.

Die Ausstellung spannt einen Bogen von der Fluxus-Bewegung mit Werken von Robert Filliou, Dieter Roth, Ben Vautier und Daniel Spoerri bis in die heutige Zeit. Im Zentrum stehen zeitgenössische Werke, die sich mit der Erfahrung von Werten und dem Glauben an eine Währung beschäftigen. Dabei kann es ich um heutige Geldwährungen handeln oder um das frühere Tauschgeschäft.

Der griechische Biennale Teilnehmer Stefanos Tsivopoulos bezieht sich in seiner Videoinstallation auf die aktuelle Krise in seiner Heimat und ruft alternative Tauschsysteme in Erinnerung: Aspekte von Armut und Überfluss werden als globales Phänomen sichtbar. Die auf der Biennale 2013 gefeierten rumänischen Künstler Alexandra Pirici und Manuel Pelmus entwerfen speziell für die Ausstellung eine Performance, die die Frage nach dem gesellschaftlichen Wert von Kunst und ihrer aktuellen Wertschöpfung auf dem Kunstmarkt stellt. Sie verwandeln die statische Materialität berühmter Kunstwerke in immaterielle Interpretationen, die sich allein in der Bewegung ihrer Körper manifestieren.

Mit dem „You and me shop“ der japanischen Fluxus-Pionierin Takako Saito wird der Museumsraum zu einem Ort des Handels: Die Grenzen zwischen Museum und Lebensalltag verschwimmen. Auf subversive und humorvolle Weise entlarvt das slowenische Künstlerkollektiv IRWIN Verfahren und Methoden des Kunstmarkts und präsentiert die rational kaum nachvollziehbaren Zusammenhänge zwischen individueller Signatur und dem Preis von Kunst.

Aus unterschiedlichen Perspektiven stellt die Ausstellung die unumgehbare Verschlungenheit von Kunst und Kapital zur Diskussion.

POI

Ausstellungsort

Lehm­bruck Museum

Wil­helm-Lehm­bruck-Samm­lung, inter­natio­nale Skulp­tur und Objekt­kunst, deutsche Male­rei und Gra­phik.

Museum, Duisburg

Cubus Kunst­halle Duis­burg

Kultu­relle Viel­falt in Ver­bin­dung mit junger bil­den­der Kunst.

Museum, Duisburg

Museum DKM

Pri­va­tes Museum der Samm­ler Dirk Krämer und Klaus Maas in einem um­ge­bauten Indu­strie­ge­bäude in der Nähe des Duis­burger Haupt­bahn­hofs. Über 1000 Expo­nate aus mehr als 5000 Jahren Kultur­ge­schichte in 50 Aus­stellungs­räumen.

Museum, Duisburg

Museum Küppers­mühle

Eines der größten deutschen Privatmuseen und ein abwechslungsreiches Zentrum für zeitgenössische Kunst. Werke der einflussreichsten deutschen Künstler und Künstlerinnen von 1950 bis heute.

Museum, Duisburg

Kultur- und Stadt­histo­risches Museum

Stadt­ge­schich­te vom frühen Mittel­alter bis zur Neu­zeit. Volks­kunde des Nieder­rheins. Münzen. Mer­cator-Samm­lung.

Bot. Garten, Duisburg

Bota­nischer Garten Duis­sern

Zoo, Duisburg

Zoo Duis­burg (Delpi­narium)

Einer der be­deu­tend­sten Zoo­lo­gi­schen Gärten Deutsch­lands und Euro­pas mit vielen sel­te­nen und im Frei­land stark be­droh­ten Tier­arten. Delphi­na­rium.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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