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11.3.2024
Käthe Kollwitz, Frauenkopf zu „Stellung beziehen”, DE-33602 Bielefeld
Käthe Kollwitz, Frauenkopf im Profil nach links (Ausschnitt), um 1905
Foto: Käthe Kollwitz Museum Köln

Ausstellung 23.03. bis 16.06.24

Stellung beziehen

Kunsthalle Bielefeld

Artur-Ladebeck-Straße 5
DE-33602 Bielefeld
Ganzjährig:
Di, Do-So 11-18 Uhr
Mi 11-21 Uhr

„Stellung beziehen” ist in der heutigen Gesellschaft mehr denn je gefordert: in einer Zeit, die geprägt ist von sich verschärfenden sozialen Ungleichheiten, wachsenden Feindseligkeiten gegenüber Andersdenkenden, von verstärkter Flucht- und Migrations-, Konflikt- und Kriegserfahrung.

In der Ausstellung begegnen sich mit Käthe Kollwitz und Mona Hatoum zwei Künstlerinnen – eine historische und eine zeitgenössische Position –, die mit ihrer Kunst ein Mahnmal gegen Leid und Unterdrückung setzen und für mehr Menschlichkeit eintreten.

„Ich will wirken in dieser Zeit” gehört zu den berühmtesten Aussprüchen von Käthe Kollwitz (1867-1945). Wie wenige andere hat sie ihre Kunst mit einem sozialpolitischen, humanitären und pazifistischen Engagement verbunden. Mit Empathie nahm sie sich des durch Industrialisierung, Landflucht und Arbeitslosigkeit von Armut und Elend bedrängten Menschen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts an. Zudem spiegeln sich Kollwitz’ Erfahrungen zweier Weltkriege und deren Folgen, darunter der Verlust des eigenen Sohnes, der 1914 fiel, in ihrem Werk.

Die Arbeiten der in Beirut geborenen Künstlerin Mona Hatoum (*1952), die der Ausbruch des Bürgerkriegs im Libanon 1975 daran hinderte, von einem Kurzbesuch in London in ihre Heimat zurückzukehren, erweitern die Ausstellung um eine globale Perspektive. Wie Kollwitz thematisiert auch Hatoum, Trägerin des Käthe-Kollwitz-Preises von 2010, menschliche Grunderfahrungen. Schmerz, Leid und Verletzlichkeit, aber auch das Vertraute und Häusliche, das durch institutionelle Gewalt und Machtsysteme zerstört, gefährdet oder verfremdet wird, stehen bei ihr im Zentrum.

Trotz ihrer Thematik sind die Werke der beiden Künstlerinnen, die sich außerdem in einer auf das Wesentliche reduzierten Formensprache treffen und Farbe allenfalls pointiert einsetzen, kein Ausdruck von Resignation. Die Arbeiten beider appellieren an unsere Anteilnahme und zeugen von positivem Engagement.

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