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17.4.2022
Erich Heckel, Angoulême zu „Erich Heckel”, DE-99510 Apolda
Erich Heckel, Angoulême, 1929, Aquarell
© Erich Heckel Nachlass

Ausstellung 17.07. bis 19.10.22

Erich Heckel

Aquarelle und Zeichnungen aus sechs Jahrzehnten

Kunsthaus der Apolda Avantgarde

Bahnhofstraße 42
DE-99510 Apolda
Ganzjährig:
Di-So+Ft 10-18 Uhr

In Zusammenarbeit mit dem Erich Heckel-Nachlass aus Hemmenhofen werden ca. 90 Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphiken aus allen Werkphasen des künstlerischen Schaffens Erich Heckels gezeigt. Im Zentrum der Ausstellung stehen als Sujets die Natur, der Mensch in der Natur und die Landschaft.

Als die Dresdner Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel am 7. Juni 1905 die Künstlergruppe „Brücke” gründeten, hatten sie vor allem ein Ziel vor Augen: sie wollten aufbrechen zu neuen Ufern der Kunst. Es galt, sich von der als starr empfundenen akademischen Malerei ihrer Zeit abzugrenzen. Auf der Suche nach dem Ursprünglichen zog es sie hinaus in die Landschaft.

Die symbiotische Beziehung der Künstler zur Natur blieb allen Mitgliedern auch nach Auflösung der Gruppe im Jahr 1913 ein Lebensprinzip. Nach dem Ersten Weltkrieg unternahm Erich Heckel ausgedehnte Reisen durch Europa. Das Landschaftsaquarell wurde in dieser Zeit zum bevorzugten Thema. Auch Blumenstillleben mit komplexen Bildhintergründen gehörten zu seinen präferierten Motiven.

Ab 1937 wurde Heckel von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler” verunglimpft. Über 700 seiner Werke hat das NS-Regime aus deutschen Sammlungen entfernt, beschlagnahmt, verkauft und verbrannt. Weitere Werke fielen einem Bombenangriff zum Opfer, darunter viele Frühwerke.

Nach Jahren der Verfolgung und der Zerstörung seiner künstlerischen Arbeit suchte Erich Heckel einen abgeschiedenen Ort zum Leben und Arbeiten. Diesen fand er in Hemmenhofen am Bodensee. Heckel und seine Frau Siddi verließen kaum noch ihre neue Heimat. Die letzten 15 Jahre seines Lebens verbrachte er zurückgezogen in Hemmenhofen, wo er vielfach geehrt, 1970 im 87. Lebensjahr starb.

Angesichts der harten Schicksalsschläge, die Erich Heckel und sein künstlerisches Werk immer wieder trafen, erscheint es uns fast wie ein Wunder, dass wir heute die Bilder jener „jungen Künstlergeneration” betrachten dürfen, die Anfang des 20. Jahrhunderts aufbrachen, um sich „Arm- und Lebensfreiheit“ zu erkämpfen.

POI

Ausstellungsort

Kunst­haus der Apol­da Avant­gar­de

Museum, Apolda

Glocken­Stadt­museum

Das Glocken­gießer-Hand­werk, Kultur­ge­schichte der Glocke. Ent­wick­lung des ört­lichen Wirker- und Stricker­ge­werbes.

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Phy­le­ti­sches Mu­seum

Bot. Garten, Jena

Bo­ta­ni­scher Gar­ten

Museum, Weimar

Schloss und Park Tiefurt

Som­mer­sitz von Her­zo­gin Anna Amalia, Stätte lite­ra­risch-ge­selliger Be­geg­nun­gen für Goethe, Wieland, Herder, Schiller und die Brüder Hum­boldt. Goethe-Zimmer. Por­zel­lan, Fayen­cen, Denk­mäler (im Park).

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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