Beitrag v.
13.3.2024
Helnwein, Epiphany 1  zu „Gottfried Helnwein”, DE-58095 Hagen (Westfalen)
Gottfried Helnwein, Epiphany 1 (Anbetung der Könige), 2013, Öl und Acryl auf Leinwand
© Tayfun Belgin, VG Bild-Kunst Bonn 2024
Helnwein, Selbstbildnis 32 zu „Gottfried Helnwein”, DE-58095 Hagen (Westfalen)
Gottfried Helnwein, Selbstbildnis 32 (Ausschnitt), 1992, Öl und Acryl auf Leinwand
© Tayfun Belgin, VG B ild-Kunst Bonn 2024
Helnwein, The Disasters of War 76 zu „Gottfried Helnwein”, DE-58095 Hagen (Westfalen)
Gottfried Helnwein, The Disasters of War 76, 2020, Öl und Acryl auf Leinwand
© Tayfun Belgin, VG Bild-Kunst Bonn 2024

Ausstellung 17.03. bis 30.06.24

Gottfried Helnwein

Realität und Fiktion. Malerei

Osthaus Museum Hagen

Museumsplatz 1 (Hochstraße 73)
DE-58095 Hagen (Westfalen)
02331-207-3129
kultur@stadt-hagen.de
Ganzjährig:
Di-So 12-18 Uhr

Das Werk von Gottfried Helnwein (*1948 in Wien) ist von der Auseinandersetzung mit den Reiz- und Tabuthemen unserer Zeit geprägt. Seine Motive sind verletzte oder bedrohte Kinder, Mädchen, die zur Waffe greifen, ein Junge, von Nazischergen umringt. Figuren aus der Mangawelt werden von ihm in todbringende Katastrophenszenarien versetzt, Micky Maus trifft auf Adolf Hitler. Er bringt zusammen, was nach unserer Erfahrung nicht zusammengehört und so den Schrecken verursacht, der von diesen Bildern ausgeht.

Die hyperrealistische Malweise, von der einzelnen Wimper bis hin zum Blutstropfen, suggeriert uns eine atemberaubende Präzision, die nur der schockierenden Realität entspringen kann. Helnwein imitiert mit den Mitteln der Malerei die Unbestechlichkeit einer Kamera.

Tatsächlich zieht der Künstler Fotografien als Vorlage heran und rückt damit der Realität noch näher. Doch ist es gerade die Malerei, die alle Darstellungen in das Reich der Fiktion verweisen. Die monumentalen Formate entziehen das Dargestellte einer erlebbaren Wirklichkeit. Die Komposition ist kein zufälliger Schnappschuss, sondern das Ergebnis einer überlegten Inszenierung. Helnwein reduziert die Farbpalette auf wenige Töne, die er in manchen Bildern bis zur Monochromie steigert, um auch im engsten Farbspektrum die größtmögliche Nuancierung zu erzielen. Die Exaktheit und Sauberkeit seiner Arbeitsweise verwandeln die schmutzige Wirklichkeit in meditative, stille Bilder, die uns beim Betrachten unweigerlich in ein Dilemma zwischen Schönheit und Schrecken, Bewunderung und Abscheu, Anziehung und Protest manövrieren. So sind Helnweins Werke zeitlose Statements wider Vereinnahmung, Übergriffigkeit, Zerstörung und Gewalt.

Die Ausstellung zum 75. Geburtstag des Künstlers zeigt 40 zum Teil großformatige Gemälde sowie eine Skulptur aus den letzten 30 Jahren.

POI

Ausstellungsort

Ost­haus Museum Hagen

Mo­der­ne und zeit­ge­nös­si­sche Kunst. Rund 1000 Werke der Ma­le­rei, knapp 800 Pla­sti­ken und Skulp­turen sowie circa 250 Künst­ler-Objekte.

Im gleichen Haus

Emil Schu­macher Museum Hagen

Lebens­werk des Hage­ner Künst­lers Emil Schu­macher, einer der be­deu­tend­sten Ver­treter ex­pres­siver Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahr­hun­derts.

Museum, Hagen (Westfalen)

Hi­sto­ri­sches Cen­trum Ha­gen

Schauplatz, Hagen (Westfalen)

Bunker-Museum

Bis ins Detail wie 1940 re­kon­stru­ierte und ein­ge­rich­tete Bunker­räume. Leben der Schutz­suchen­den von damals. Klein­kinder-Gas­schutz­jäckchen, Bunker­telefon, Granat- und Bomben­splitter, eine Original-Flieger­bombe und eine V2-Raketen­spitze.

Museum, Hagen (Westfalen)

LWL-Frei­licht­museum Hagen

42ha großes, land­schaft­lich reiz­volles Gelände mit über sechzig wieder­auf­ge­bauten Werk­stätten. In bis zu zwan­zig davon wird täg­lich vor­ge­führt und pro­du­ziert.

Gebäude, Hagen (Westfalen)

Museum Hohen­limburg im Schloss

Museum, Hagen (Westfalen)

Der Hohen­hof

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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