Jüdisches Museum Raschi-Haus
Das Museum befindet sich an geschichtsträchtiger Stelle, nämlich auf den mittelalterlichen Grundmauern und Kellergewölben des einstigen Tanz-, Hochzeits- und Lehrhauses der Jüdischen Gemeinde. Es pflegt die Erinnerung an den berühmten Talmudgelehrten Rabbi Salomon ben Isaak (1040-1106), genannt „Raschi”.
Ausgestellt ist u.a. ein Faksimile der ältesten, im Stadtarchiv erhaltenen Pergamenturkunde von König Heinrich IV., in der den Juden und übrigen Wormsern im Jahre 1074 die Zollfreiheit beschieden wird.
Die museal genutzten Kellergewölbe und einige Teile des Erdgeschosses stammen aus dem späten Mittelalter. Bis zur NS-Zeit beherbergte das im Krieg nicht zerstörte Gebäude das Jüdische Altersheim. Nach 1945 diente es als Quartier für Wohnungslose und geriet in zunehmenden Verfall. Als baufällig wurde es im Juni 1971 ohne Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange abgerissen. Seine Bestände waren bereits beim Synagogenbrand 1938 größtenteils vernichtet worden, nur wenige Judaica des heutigen Museums stammen noch aus den Beständen des damaligen Hauses.
Abriß und Neubau
Ab 1977 wurde auf den alten Fundamenten ein Neubau errichtet, das Raschi-Haus ist seither als Ort der Begegnung und Forschung um eine Darstellung der Geschichte von Gemeinde und Religion bemüht.