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14.2.2025
(modifiziert)
Franz-Josephs-Gruft zu „Kapuzinergruft (Kaisergruft) (Friedhof)”, AT-1010 Wien
Kapuzinergruft zu „Kapuzinergruft (Kaisergruft) (Friedhof)”, AT-1010 Wien

Friedhof

Kapuzinergruft (Kaisergruft)

Tegetthoffstraße 2
AT-1010 Wien
Ganzjährig:
tägl. 10-18 (17.30) Uhr

Die Begräbnisstätte der Habsburger und Habsburg-Lothringer in Wien wird von den gleichnamigen Ordensbrüdern, den Kapuzinern, betreut. Besucher blicken hier auf 400 Jahre Herrschaft und deren Ende.

Die Gründergruft unter der Kaiserkapelle geht auf die Stiftung der Kaiserin Anna von Tirol (1622-1632) zurück und ist der älteste Teil der Kaisergruft. Der Raum ist niedrig, schmuck- und fensterlos und durch ein barockes Gitter von der Leopoldsgruft getrennt. Hier stehen die schlichten, truhenähnlichen Sarkophage des Stifterpaares, Kaiserin Anna und Kaiser Matthias.

Die hochbarocke Leopoldsgruft liegt unter dem Hauptschiff der Kapuzinerkirche. Imposante Pfeiler unterteilen den Raum in drei Schiffe mit Kreuzgewölben. Sie beherbergt 16 Sarkophage, die Herzurne von Kaiserin Claudia Felicitas, den Herzurnenepitaph Maria Annas, Königin von Portugal, und in zwölf Arcosolien (Kolumbarnischen) 12 schlichte, schmucklose Kindersärge aus dem 17. Jahrhundert, die einst in der Engelsgruft standen.

Die spätbarocke Karlsgruft direkt unter dem Altarbereich und dem Mönchschor fasziniert durch einige der schönsten Arbeiten der Kapuzinergruft. Hier ruhen 7 Sarkophage sowie die Herzurne von Kaiserin Amalia Wilhelmina.

Glanzvollster Vergrößerungsbau der Kapuzinergruft ist die Maria-Theresien-Gruft. Das lichtdurchflutete, im Stil des Rokoko gehaltene Mausoleum unter dem Sakristeigarten zeichnet sich durch ein Kuppelfresko Josef Ignaz Mildorfers und einem prunkvollen Doppelsarkophag von Balthazar Ferdinand Moll aus, auf dem die vollplastischen, einander zugewandten Bildnisse des Kaiserpaares thronen. Hier fanden 16 Personen ihre letzte Ruhestätte: das Kaiserpaar und jene ihrer Kinder, die vor der Kaiserin gestorben sind, sowie die Reichsgräfin Fuchs-Mollarth, die Erzieherin Maria Theresias.

Kaiser Franz II.(I.) beschloss eine neuerliche Erweiterung der kaiserlichen Begräbnisstätte, da in der Kapuzinergruft weder Platz für ihn noch für seine Nachkommenschaft vorhanden war. Die Franzensgruft ist achteckig und im Stil des Biedermeier gehalten. In symmetrischer Anordnung der Sarkophage ruhen hier Franz II.(I.) und seine vier Gemahlinnen. Ursprünglich waren hier auch die zweite Gemahlin Napoleons, Kaiserin Maria Ludovica genannt Marie Louise, und ihr Sohn Joseph Karl Franz (Napoleon II) bestattet.

Nördlich an die Franzensgruft schließt die etwas kühl wirkende Ferdinandsgruft an. Die Nischen sind heute zugemauert, nur vier Marmortafeln verraten die Namen jener 37 Habsburger, die in einer großangelegten Umbettungsaktion 1960 hier bestattet wurden, um die Platznot in der Toskanagruft zu mildern. In den Prunksarkophagen der Gruft sind Kaiser Ferdinand I. und seine Gemahlin Maria Anna bestattet.

Zeitgleich mit der Ferdinandsgruft wurde die langgestreckte Toskanagruft errichtet. Der Gruftraum mit fast fünfzig Särgen glich ursprünglich einem unansehnlichen Sargdepot, durch die Umbettung zahlreicher Leichname in die Wandnischen der Ferdinandsgruft beherbergt er heute nur mehr 14 schlicht gearbeitete Sarkophage.

Die Neue Gruft für die aus der Habsburger Dynastie stammenden geistlichen Würdenträger sowie die Eltern und Verwandten Kaiser Franz Josephs I. wurde 1960-1962 im realistischen Stil der sechziger Jahre unter dem Klostergarten erbaut, ihre rohen Betonwände vermitteln den Eindruck eines ausgeschachteten Grabes. Durch Umgruppierungen beherbergt sie 26 Sarkophage aus drei Jahrhunderten und entlastete somit die beengte Gruft.

Die Franz-Josephs-Gruft hatte Kaiser Franz Joseph I. 1908 anlässlich seines 60. Regierungsjubiläums als ein würdiges Mausoleum für sich, seine Gattin Kaiserin Elisabeth und den Thronfolger Kronprinz Rudolf in Auftrag gegeben. Nach Fertigstellung von Gruft und Kapelle wurden die ursprünglich in der Ferdinandsgruft aufgestellten Särge von Elisabeth und Rudolf überführt sowie nach fast 150 Jahren wieder ein Altar errichtet.

Die Gruftkapelle im sezessionistischen Stil schließlich beherbergt eine Gedenkbüste des letzten habsburgischen Kaisers Karl I., die Särge seiner 1989 verstorbenen Gattin Kaiserin Zita, seiner Söhne Carl Ludwig und Otto sowie der Gattin des letzteren, Regina von Sachsen-Meiningen.

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