Siebengebirgsmuseum, Königswinter
Zwischen Himmel und Erde
Von Kirchen und Klöstern im Rheinland
Kirchen, Klöster und Kapellen prägten in der Vergangenheit und dominieren auch heute noch vielerorts das kulturland- schaftliche Erscheinungsbild der europäischen Landstriche. Das Rheinland macht dabei keine Ausnahme: auch hier gehören Kirchengebäude mit ihren oft markanten Türmen zu den prägenden Bauten zahlreicher Städte, aber auch kleinerer Orte oder Dörfer.
Städtebaulich gesehen war die Kirche oft das Zentrum des Stadtbildes, im Mittelalter befand sich meist der Marktplatz in der Nähe der Kirche. Die Kirche war der Mittelpunkt des städtischen Organismus, die Klöster waren wichtige wirtschaftliche Zentren der Region.
Freistehende Kapellen und Wegekreuze begegnen uns in zahlreichen Gemälden. Sie strukturierten die Landschaft noch kleinteiliger als es Städte, Dörfer oder Burgen vermochten, definierten Wegeabschnitte und Blickpunkte und dienten zur Orientierung des Wanderers oder Reisenden. Die Glockenschläge der Kirchen und Kapellen oder Heiligenhäuschen gliederten den Alltag der Menschen, Feste und Feiertage bestimmten den Jahreslauf.
Erst im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Landschaftsbild, die Klosterruinen wurde jetzt romantisch interpretiert und oft zum Mittelpunkt eines Landschaftsparks.
Die Ausstellung geht anhand von zahlreichen Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen der kulturlandschaftlichen Prägung durch sakrale Bauten in zahlreichen Facetten nach. Landschaft und Baukunst bilden ein bis heute faszinierendes Zusammenspiel, das von Künstlern der Düsseldorfer Malerschule ebenso wie von Koblenzer Malern oder den englischen Künstlern der Royal Academy in London geschätzt wurde.