Der schwarze Winkel
Die Geschichte der als „asozial“ Verfolgten, 1933-1945
Bis 2.10.22, Vrijheidsmuseum Groesbeek
Obdachlose, Sexarbeiterinnen, alleinerziehende Mütter, Suchtkranke, Kleinkriminelle und Langzeitarbeitslose: Beispiele aus der sehr vielfältigen Gruppe von Menschen, die von den Nationalsozialisten als „asozial” bezeichnet und in ein Konzentrationslager deportiert wurden. Hier konnte man sie an einem schwarzen Winkel auf ihrer KZ-Häftlingskleidung erkennen. Dies betraf viele Deutsche, aber auch etwa 2.700 Niederländer. Diese Verfolgung war bis jetzt noch nie untersucht worden.
Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Verfolgung der ärmsten Menschen in Deutschland und den Niederlanden in einem größeren Rahmen. Von der frühen Eugenik über die Schrecken der Konzentrationslager bis hin zum langen Kampf um Anerkennung in der Nachkriegszeit. Die niederländische Sozialpolitik in Bezug auf „asoziale Familien” vor, nach und während des Krieges wird ebenfalls genauer beleuchtet. Bedürftige Familien, die als „asozial” eingestuft wurden, wurden während und nach der Besatzung in isolierten Lagern auf dem Lande „umerzogen”.
Mit der erstmaligen Erforschung der Verfolgung von „Asozialen” in den besetzten Niederlanden schreibt das Freiheitsmuseum das erste Kapitel einer Geschichte, die seit mehr als 70 Jahren nur selten erzählt wird.