Beitrag v.
4.9.2013
 zu „HAP Grieshabers Totentanz von Basel”, DE-99974 Mühlhausen

Ausstellung 06.09.13 bis 21.04.14

HAP Grieshabers Totentanz von Basel

St. Marien, Müntzergedenkstätte

Bei der Marienkirche
DE-99974 Mühlhausen
Ganzjährig:
Di-So 10-17 Uhr

Im christlich geprägten Mittelalter, in dem man das „ideale“ Sterben als Prozess ansah, der dem Sterbenden Zeit und Gelegenheit ließ, seine weltlichen Angelegenheiten zu ordnen und seinen Frieden mit Gott zu machen, wurde mit dem „memento mori“ der bildnerischen Totentänze und Totentanzbücher eindringlich die auch verbal kommentierte Mahnung gegeben, stets auf einen unerwarteten Tod vorbereitet zu sein.

Bekannte Beispiele sind Michael Wolgemuts „Der Tanz der Gerippe“ aus der Schedelschen Weltchronik (1493) und Hans Holbeins d. J. „Bilder des Todes“ (1554).

Vor allem Holbeins Darstellungen des Totentanzes sind prägend für die meisten Totentanzfolgen der späteren Zeit geworden. Durch die Jahrhunderte haben sich Künstler immer wieder mit dem Thema des Totentanzes auseinandergesetzt. Dabei griffen sie individuelles Leid ebenso auf wie den aus der christlichen Vorstellungswelt stammenden „Vanitas-Gedanken“ – also das Bewusstsein von der Vergeblichkeit menschlichen Tuns – oder auch jene generalisierenden apokalyptischen Visionen, die an den Bruchstellen gesellschaftlicher Entwicklungen verstärkt das öffentliche Bewusstsein bestimmten. Nur exemplarisch sei in der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts auf Arbeiten zum Totentanz von Alfred Kubin, Käthe Kollwitz, Felix Nussbaum und Wilhelm Morgner verwiesen.

Auch HAP Grieshaber (1909–1981), einer der bedeutendsten Holzschneider in der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts, hat sich in seiner 1966 entstandenen Holzschnittfolge „Der Totentanz von Basel“ dieses Themas angenommen. Er griff dabei in der Darstellung der Standespersonen – vom Papst über den Kaiser bis zum Bauer – und in den kommentierenden Dialogen spätmittelalterliche Traditionen und Vorlagen auf, die auf eine seinerzeit berühmte, aber 1806 zerstörte und nur in Büchern überlieferte Totentanz-Malerei am Dominikanerkloster zu Basel zurückgehen, verband sie aber in moderner Formensprache mit Attributen heutigen Lebens und machte damit die Zeitlosigkeit des Themas deutlich.

Die aus dem Sammlungsbestand der Mühlhäuser Museen konzipierte Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl der insgesamt 40 Farbholzschnitte umfassenden Folge. In prägnanter künstlerischer Gestaltung weist sie auf die ewige Gültigkeit des Dualismus „Leben – Tod“ hin.

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Ausstellungsort

St. Marien

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