Ausstellung 19.02.22 bis 08.01.23
Totgesagte leben länger: dass die Sprache Latein heute noch längst nicht am Ende ist, zeigt der Blick auf die bewegte Geschichte der vermeintlich toten Sprache und ihre heutige Relevanz.
12 Geschichten – eine Sprache
Von Cicero über Hildegard von Bingen und Erasmus von Rotterdam bis hin zu Papst Benedikt oder Asterix: anhand von 12 Biografien veranschaulicht die Ausstellung, welchen Stellenwert die „Muttersprache Europas” für die europäische Bildungs- und Kulturgeschichte hat.
Latein war nicht nur über Jahrhunderte die Sprache der Klöster und Ordensleute. Neben dem Griechischen war es Verkehrssprache des Römischen Reiches und „lingua franca” in weiten Teilen Europas. Autoren wie Cicero, Caesar, Vergil oder Horaz prägten das klassische Latein.
In der karolingischen Zeit entstand das mittelalterliche Latein als „Sprache ohne Volk” und Verständigungsmittel der Gebildeten. Auch im Zeitalter der Renaissance und des Humanismus bleibt Latein ein Grundpfeiler weltlicher Bildung.
Tot oder lebendig?
Und heute? Schülerschreck und für tot erklärt? Ex contrario: Latein ist die dritthäufigste Fremdsprache an deutschen Schulen und Voraussetzung für zahlreiche Studiengänge. Rundfunk- und Fernsehstationen bieten Sendungen in lateinischer Sprache an, der Papst twittert auf Latein, und zu den berühmten Geschichten von Asterix und Obelix kommen neuerdings die Abenteuer des Harrius Potter oder der Alicia in terra mirabili hinzu. Steckt in unserem Alltag etwa doch mehr Latinum als das übliche „carpe diem”?
Über 200 Exponate, darunter Alltagsgegenstände aus der Antike, wertvolle mittelalterliche Handschriften sowie Objekte aus der aktuellen Populärkultur erzählen vom Aufstieg und Fall des Lateinischen und führen durch 2100 Jahre bewegte Sprachgeschichte.
Das Ausstellungspublikum trifft auf alte Römer, progressive Prophetinnen, revolutionäre Entdecker, wegweisende Dichterinnen, widerspenstige Gallier und leidenschaftliche „Latin Lovers”.
Ausstellungsort
Ehemaliges, 1803 säkularisiertes Kloster der Augustiner-Chorherren. Geschichte und Vielfältigkeit der klösterlichen Kultur. Historische Räume wie z.B. Schlaf- und Speisesaal, Schreib- und Wärmestube oder Vorratskeller.
Ab 24.5.2024, Paderborn
Bis 12.5.2024, Paderborn
Museum, Paderborn
Sakrale Kunst vom 11. - 20 Jh., Gemälde, Graphik, Skulptur, Textilien. Verehrungsgeschichte des hl. Liborius.
Museum, Paderborn
Kreuzgang des ehemaligen Abdinghofklosters. Kulturhistorische Sammlungen der Stadt Paderborn, „Stadtlabor”.