Ausstellung 25.03. bis 10.10.21
Schneller, schneller, heult es durch die Straßen, schrillt es durch die Fernsprecher, knattern die Schreibmaschinen, schneller, schneller jazzt und trommelt es durch die Nacht, stöhnen es die morgendlich überfüllten Straßenbahnen. 100% Leistungssteigerung, Rekorde, laufendes Band, das sind die Zeichen unserer Zeit.
Der Reklametext für eine populäre Faltencreme bringt es 1929 auf den Punkt: Die 1920er sind ein Jahrzehnt der rasenden Geschwindigkeit. In den Städten wie München und Nürnberg macht sich mit Motorrad, Telefon oder Staubsauger der Fortschritt schneller bemerkbar als auf dem Land. Doch auch in den Dörfern und kleineren Orten sorgt die Elektrifizierung für Veränderungen.
Die vom Haus der Bayerischen Geschichte entwickelte Sonderausstellung nimmt neben bedeutenden historischen Protagonisten und zeittypischen Ereignissen eben jene Facetten unter die Lupe, die rückblickend mit den „Wilden Zwanzigern” verbunden werden: Freizügigkeit, Lebenshunger und Weltoffenheit bei den einen, Beschämung über den verlorenen Krieg, Unzufriedenheit und Resignation bei den anderen.
Mit vielen spannenden Originalexponaten und Medieninstallationen beleuchtet die Ausstellung ein von fundamentalen Auf- und Umbrüchen geprägtes Jahrzehnt im Bayern vor hundert Jahren.
Die Folgen des Ersten Weltkriegs, die Hyperinflation und die Extremisten von links und rechts belasten Demokratie und Republik in den 1920er durchgehend. Und dennoch: Wirtschaftlicher Aufschwung ermöglicht bescheidenen Wohlstand, eine kurze kulturelle Blüte und beschleunigte Mobilität: Eben Aufbruch und Umbruch.
Ausstellungsort
Ehemalige Fabrikhalle mit Motorradmuseum (Hercules, Triumph, Adler), Autos (Zündapp Janus), Großmaschinen, Druckerei, Klassenzimmer, Friseursalon, Zahnarztpraxis, bürgerliche Wohnkultur.
Im gleichen Haus
Bereits im Mittelalter und in der frühen Neuzeit verfügte Nürnberg über ein hervorragendes Schulsystem.
Bis 22.9.2024, Nürnberg
Die Ausstellung zeigt soziale, wirtschaftliche und rechtliche Phänomene, wie wir sie heute schon in „prototypischen Metaversen” wie Decentraland, Second Life oder VR Chat vorfinden, und beleuchtet die positiven und negativen Entwicklungen.
Bis 30.4.2024, Nürnberg
Kann Spielzeug rassistisch sein? Woran erkennt man Rassismus bei Spielsachen? Und wie begegnet man dieser Problematik im Alltag und im Museum?