Gebäude

Tuppenhof-Museum

für bäuerliche Geschichte und Kultur

Kaarst: Histo­ri­sche Hof­anla­ge, heute Mu­seum. Be­geg­nungs- und For­schungs­stätte, Archiv und Biblio­thek.

Der Tuppenhof ist eine historische Hofanlage, die heute als Museum mit Dauer- und Wechselausstellungen genutzt wird, aber auch als Begegnungsstätte, wissenschaftliche Forschungsstätte, Archiv und Bibliothek für heimat- und familiengeschichtlich Interessierte.

Der im Jahr 1709 (Türbalken) als Dreiseithof erbaute Hof ist in seiner Art einmalig, weil alle Gebäudeteile des im 19. Jahrhundert zu einer Vierkanthofanlage erweiterten Ensembles an Ort und Stelle (in situ) erbaut wurden. Auch die Dokumente, Keramikfunde und Bauerngerätschaften haben in der Mehrzahl ihren Ursprung an Ort und Stelle.

Bei den Dokumenten handelt sich um ein Archiv eines kleinen Bauernhofes. Bei adligen Häusern oder Klöstern ist ein solches Archiv normal, nicht jedoch bei einer kleinbäuerlichen Hofanlage. Die Papiere spiegeln nicht nur die persönlichen Verhältnisse seiner Inhaber wider, sondern auch die z.T. öffentliche Stellung der Hofinhaber.

Der Hof wurde bis in die 1970er Jahre vom Ehepaar Peter und Elisabeth Schmitz bewirtschaftet.

Das Wohnstallhaus besteht im Erdgeschoss aus einem Eingangsraum, dem Herdraum, der nach Osten liegenden Upkammer (Schlafraum) mit darunter befindlichen Keller, einem Treppenaufgang in das Obergeschoss, einer Schlafkammer, einer guten Stube, der Spud (Spülküche) und einer Knechtekammer. Der Kuhstall warr im 18. und 19. Jahrhundert wesentlich kleiner als heute. Im nördlichen Vorbau neben der Eingangstür befand sich die Außentoilette.

Im Obergeschoss lag oberhalb der Upkammer die Mägdekammer (später Dörrkammer), ein Lagerraum (heute Innenwerkstatt), sowie ein weiterer separater Raum. Im Seitenschiff schließt sich ein weiterer, durchgehender Lagerraum an (er enthält heute die Ausstellung zur Hofgeschichte). Vom Obergeschoss aus führt eine Treppe auf den Söller.

Hof- und Gartenanlagen des Tuppenhofes haben sich im Laufe von Jahrhunderten kontinuierlich entwickelt und auch immer wieder verändert. Die Bauforschung hat ergeben, dass der Hof schon weit vor dem 30-jährigen Krieg entstanden ist und die Siedlungsfläche sogar schon seit Mitte des 12. Jahrhunderts genutzt wurde.

Die Relikte des ehemaligen Bauerngartenbereiches mit noch lückenhaft vorhandenen alten Beet-Einfassungen aus Buchsbaum und einer durchgewachsenen Eibenhecke lassen noch recht gut die ursprüngliche Form des durch ein Wegekreuz in vier Teile gegliederten Gartens erkennen. Östlich schließt sich ein Obstwiesenbereich an.

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