Beitrag v.
23.7.2021
Fuerstenhof zu „Balnea”, DE-34537 Bad Wildungen
Bild: Städtische Museen Bad Wildungen

Ausstellung 27.06. bis 05.09.21

Balnea

Architekturgeschichte der Bäder

Quellenmuseum

An der Georg-Viktor-Quelle 3
DE-34537 Bad Wildungen
Ganzjährig:
tägl. 10-18 Uhr

Urbanität auf dem Lande: Kurorte weisen in der Regel eine historisch gewachsene und unverwechselbare städtebauliche Individualität auf. Als Stätten, die in erster Linie der Pflege oder Wiederherstellung sowohl körperlicher als auch geistiger Gesundheit verpflichtet sind, haben sie ein diesen Zwecken entsprechendes Bauprogramm entwickelt.

Die Nutzung warmer Quellen reicht bis in die Antike zurück. Die Römer errichteten über ihnen große Thermen.

Im 16. Jahrhundert entwickeln sich dann die „Badenfahrten”: im Gegensatz zum täglichen Besuch der Therme der Römerzeit unternahm man nun Reisen, um die Heilquellen über einen längeren Zeitraum zu nutzen. Dies brachte dann auch neue Formen einer „Badegeselligkeit” mit sich. Kur- und Badestädte erfuhren eine stärkere Differenzierung, auch weil die Trinkkur zeitweise wichtiger als die Badekur. Somit erlangten auch Orte mit „kalten” Quellen Bedeutung. Neu hinzu kamen auch die Seebäder an Ost- und Nordsee und heilklimatischen Kurorte.

Dennoch besitzen die Heilbäder viele Gemeinsamkeiten, die sie von anderen Städten abheben. Entscheidend geschärft wird das Profil vieler Heilbäder im 19. Jahrhundert durch eine beschleunigte städtebauliche Entwicklung, die Umsetzung eines Stadtplans, dem das Kerngeschäft „Kur” die wesentlichen Konturen verleiht. Hier haben Kurstädte eigenständige Baumuster hervorgebracht, einen Beitrag zur Typologie der Stadtgeschichte geliefert.

Überall entstehen Trinkbrunnen, Brunnenhäuser und Wandelhallen, Kur- oder Conversationshäuser, Hotels, Pensionen, Sanatorien, Theater und Musikmuscheln, Parks und Alleen, Verkaufsboutiquen für Souvenirs.

Damit wurde ein Bauprogramm entwickelt, das bis heute als kennzeichnend für Kurorte gilt, und letztlich den Typus der Kurstadt begründete. Für diese Tatsache hat die historische Forschung den Begriff geprägt: „Urbanität auf dem Lande”. Dies meint, mehr bieten als die Größe der Stadt eigentlich erwarten lässt, und dies in einem Umfeld, das der Hektik einer Großstadt entzogen ist.

POI

Ausstellungsort

Quellen­museum

Die legen­dären Bad Wil­dun­ger Heil­quellen, ihre Geschichte, An­wen­dun­gen und Wir­kungs­weise bis zum heu­tigen Tage.

Museum, Bad Wildungen

Stadt­mu­seum Bad Wil­dun­gen

Histo­ri­sches Fach­werk­haus. Vor­ge­schich­te des Wil­dun­ger Raumes und histo­ri­sche Ent­wick­lung der Stadt bis zur Zeit um die Mitte des 19. Jahr­hun­derts, als sich die Stadt zu­neh­mend durch den Kur­be­trieb ver­änderte.

Schloss, Bad Wildungen

Sch­loß Fried­rich­stein

Be­deu­ten­des archi­tekto­ni­sches Zeug­nis wald­ecki­scher Geschichte. Militär- und Jagd­abteilung der "Museums­land­schaft Hessen Kassel". Jagd­geräte des 16. bis 19. Jahr­hun­derts aus dem ehe­mali­gen Besitz der Land­grafen von Hessen-Kassel. Arm­bruste, Pulver­flaschen.

Bad Wildungen

Le­ben­di­ges Mu­seum

Histo­ri­sche Ma­schi­nen, Geräte und Alltags­gegen­stände aus der Region. Funk­tions­tüch­tige Ein­zylin­der-Dampf­maschine von 1927. Schuster­stube und Schmiede.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3096314 © Webmuseen Verlag