Ausstellung 05.05. bis 27.10.19
Während die Reichen im 18. Jahrhundert schlemmten, sollten die Armen doch wenigstens nicht verhungern, fand der Alte Fritz, und erließ den „Kartoffelbefehl”, mit dem er den einfachen Leuten die bislang ungeliebte Knolle schmackhaft machen wollte.
Noch zweihundert Jahre nach ihrer Ankunft in Europa waren Kartoffeln fast ausschließlich in den botanischen Gärten sowie in den Lust- und Ziergärten der Fürstenhöfe zu finden. Mit den hübschen weißen, rosa oder lila Blüten schmückten die noblen Frauen ihre Haare. Essen wollte die Erdäpfel hingegen so gut wie niemand. Friedrich der Große schrieb den Bauern schließlich per Gesetz vor, auf einem Zehntel ihres Ackerlandes Kartoffeln anzubauen, um so die wiederkehrenden Hungersnöte im Land zu bekämpfen. Angeblich ließ er auch Kartoffeläcker von Soldaten bewachen und zwar nur, um die Landbevölkerung neugierig zu machen.
Ende des 18. Jahrhunderts spielte der Erdapfel eine wichtige Rolle bei der Münchener Armenspeisung: Benjamin Thompson, ein Amerikaner, der in Bayern vom Kurfürsten zum Grafen Rumford geadelt wurde, kreierte 1795 eine stärkende Suppe, die noch heute als Rumfordsuppe bekannt ist.
Ausstellungsort
Hopfenanbau im „Hersbrucker Gebirge“. Gegenstände rund um den Hopfen. Älteste Hopfenpflückmaschine der Welt aus dem Jahre 1906. Anbau, Ernte und Trocknung bis hin zur Bierverarbeitung. Das Leben früher: alte Küche, Drechselwerkstatt, Schule.
Museum, Ottensoos
Ehemaliges Stationsgebäude, heute „Kunstmuseum Renate Kirchhof-Stahlmann und Forum für nachhaltige Entwicklung”.
Burg, Schnaittach
Rokoko-Festung auf dem gleichnamigen, 588 m hohen Berg bei Schnaittach in der Fränkischen Alb, erbaut im 18. Jahrhundert vom Kurfürsten von Bayern nach französischem Vorbild.
Museum, Schnaittach
Gebäudeensemble mit Synagoge, Ritualbad, Rabbiner- und Vorsängerhaus. Bedeutendster Bestand an Sachzeugnissen jüdischer Landkultur in Süddeutschland.