Ausstellung 05.03. bis 29.05.22
Benjamine Kolbe wurde im frühen 20. Jahrhundert als Frau an der Seite des Bildhauers Georg Kolbe bekannt. Die Ausstellung nähert sich der Frage an, wer sie darüber hinaus war, was sie hätte sein können, welche Facetten ihrer Persönlichkeit Zeit ihres Lebens unentdeckt blieben.
Kurz nach dem Tod Benjamine Kolbes lässt sich der Witwer mit seinem neuen Wohnatelier, dem heutigen Georg Kolbe Museum, 1928 einen Rückzugsort nahe ihres Grabes errichten. 2019 bringt ein Nachlassfund neben einigen Fotografien mehrere Hundert unbekannte Briefe von Benjamine zum Vorschein und ermöglicht erstmals die gänzlich neue Betrachtung einer Person, die bisher hinter der des Künstlers Georg Kolbe verborgen blieb.
Die in Toronto, Kanada, lebende Künstlerin Iris Häussler (*1962) nutzt die Frageräume, die sich aus der neuen Rekonstruktion der Biografie Benjamine Kolbes eröffnen, um eine Begegnung des Ehepaars Kolbe mit zweien ihrer fiktiven Charaktere zu inszenieren: Die Geschichte der französischen Malerin Sophie La Rosière (1867-1948) und dem Aktmodell Florence Hasard (1882–?), die ihre Geliebte und selbst Künstlerin ist, wird in der Ausstellung greifbar.
Die Installation „If” (2021) geht auf Häusslers profunde Recherchearbeit zum Kunstschaffen von Frauen im frühen 20. Jahrhundert zurück. Durch die Gegenüberstellung ihrer Geschichtserzählung mit historischem Material aus dem Archiv des Georg Kolbe Museums thematisiert die Ausstellung das Wesen des Erinnerns, Bewahrens und Erzählens menschlicher Biografien.
Die Arbeit von Iris Häussler stellt überdies die Frage nach weiblicher Selbstbestimmung und -behauptung im zeitlichen Kontext der frühen Moderne.
Ausstellungsort
Sammelstätte des Werks von Georg Kolbe. Bildhauerzeichnungen, Photographien, Skulptur des 20. Jahrhunderts.
Bis 25.8.2024, im Haus
Im Jahr 2024 wäre Noa Eshkol 100 Jahre geworden. Das Museum präsentiert aus diesem Anlass eine Ausstellung, die das Leben und Werk dieser wegweisenden Choreografin und Tänzerin zeigt.
Museum, Berlin
Bis 16.6.2024, Berlin
In einer Zeit geboren und aufgewachsen, in der Frauen kein Wahlrecht hatten und nur mit Erlaubnis ihrer Ehemänner arbeiten durften, führte Hanna Bekker vom Rath ein selbstbestimmtes und emanzipiertes Leben.
Bis 14.7.2024, Berlin
Die Ausstellung zeigt zwei ausgewählte Fahnen, die durch historische Dokumente und Fotografien ergänzt werden und Einblick in die Geschichte der Fahnen des Stadtgeschichtlichen Museums geben.