Ausstellung 04.07.21 bis 29.05.22

Museum Utopie und Alltag, Eisenhüttenstadt

Ohne Ende Anfang

Zur Transformation der sozialistischen Stadt

Eisenhüttenstadt, Museum Utopie und Alltag: Wie werden sich Städte wie Eisenhüttenstadt künftig behaupten können? Birgt ihre Krise auch Chancen, enthält ihre besondere Geschichte gar eine Eigenlogik mit Potenzialen für die Zukunft?

Der Umbruch von 1989/90 bedeutet für viele Städte Ostdeutschlands eine tiefe Zäsur. Der Typus der sozialistischen Stadt mit seinen vergesellschafteten Formen zu arbeiten, zu wohnen und zu leben kollidiert mit dem Abbau von Industrie und den Idealen einer individualisierten Erlebnisgesellschaft, Geburtenrückgang und Abwanderung führen zu schrumpfenden Wohngebieten, Abrissen und zu einem durchgreifenden Stadtumbau.

Wie werden sich diese Städte künftig behaupten können? Birgt ihre Krise auch Chancen, enthält ihre besondere Geschichte gar eine Eigenlogik mit Potenzialen für die Zukunft?

Das Beispiel Eisenhüttenstadt bietet sich besonders dazu an, über diese Fragen gemeinsam nachzudenken: vor 70 Jahren in peripherer Lage gleichsam auf Neuland gegründet, wird Eisenhüttenstadt als „Stadt neuen Typs” den Bedürfnissen einer sozialistischen Gesellschaft auf den Leib geschneidert. Mit großzügig bemessenen sozialen Räumen und mit aufwendiger Architektur. Wenige Monate zuvor beginnt der Bau des Eisenhüttenkombinats Ost, dem eine tragende Rolle für die Schwerindustrie des neuen Staates zugewiesen ist.

Die Ausstellung richtet den Blick weiterhin auf zwei Vergleichsbeispiele: Nowa Huta, wie Eisenhüttenstadt in der Ara Stalins als neue Stadt geplant, jedoch als Teil einer Metropolregion, und Schwedt, ab 1960 mit Plattenbauquartieren zur Industriestadt ausgebaut und später Geburtsstätte und Laboratorium des Stadtumbaus.

Zu den Exponaten zählen städtebauliche Pläne, Modelle, Fotografien, darunter sowohl historisches als auch aktuell gefertigtes Material. Begleitet wird die Ausstellung von der Installation DDR Noir der Künstlerin Henrike Naumann.

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