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16.2.2024
Hanse Stapellauf zu „Schiffbau in Lübeck im 20. Jahrhundert”, DE-23569 Lübeck
Hanse Stapellauf
© Sammlung Rainer Wiedemann
Anstrich der Super Fast zu „Schiffbau in Lübeck im 20. Jahrhundert”, DE-23569 Lübeck
Anstrich der Super Fast
© Sammlung Rainer Wiedemann

Ausstellung 18.02. bis 30.08.24

Schiffbau in Lübeck im 20. Jahrhundert

Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk

Kokerstraße 1-3
DE-23569 Lübeck
Ganzjährig:
Fr 14-17 Uhr
Sa-So 10-17 Uhr

Jahrzehntelang waren der Lübecker Hafen und der Unterlauf der Trave geprägt von Hellingen, Kränen und Dockbauplätzen. Zwischen 1882 und 2002 wurden in Lübeck in 120 Jahren Hunderte von Eisen- und Stahlschiffen gebaut.

Zum ersten Mal nimmt eine Schau alle ehemaligen Lübecker Werften in den Blick. Sie beginnt dabei thematisch mit dem Übergang vom Holz- zum Eisenschiffbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und legt ihren Schwerpunkt auf die industrielle Produktion gewaltiger Stahlschiffbauten im 20. Jahrhundert. Neben der Darstellung der Historie liegt der Fokus auch auf den Arbeitern, die auf den Werften beschäftigt waren.

Neben Texttafeln sind Schiffs- und Spanten-Modelle sowie alte Baupläne zu sehen. Über 150 bislang größtenteils unveröffentlichte Fotografien veranschaulichen den Schiff- und Dockbau, zeigen Stapelläufe, Kräne und Hellinge und geben Einblicke in die Entwicklung der Werftgelände und der Werkhallen. Auch visualisieren sie den Arbeitsalltag der Schlosser, Nieter und Schweißer. In den Boom-Zeiten des Schiffbaus in den 1950er Jahren waren in Lübeck Tausende von Fachkräften beschäftigt. Ein eigens in der Ausstellung eingerichteter Arbeitsplatz mit einer Werkbank mit typischen Werkzeugen wie Ausbeulhammer, Nietenwärmer, Pressniethämmer, Pressluftbohrer, Schweißwagen, Stanzen und Blechscheren sowie ein alter Schweißwagen vermitteln eindrücklich eine Vorstellung der harten Arbeit.

Die frühen Werftprojekte wie die von Henry Koch, H.J.A. Meyer oder Georg Wilhelm Evers sind heute kaum noch bekannt - ebenso wenig wie das Travewerk in Siems und die Travewerft auf der Teerhofinsel. Die ehemalige Lübecker Maschinenbau Gesellschaft LMG, später Orenstein & Koppel (kurz: O & K), ist vielen Lübeckern noch eher ein Begriff, besonders aber sicherlich die Flenderwerft. Zusammen mit den in Travemünde ansässigen HATRA-Werken und der Schlichting Werft konnten die Lübecker Werften sich einen weltweit ausgezeichneten Ruf im modernen Schiffbau erarbeiten. Von ihren Hellingen liefen bedeutende Schiffe ins Fahrwasser, Spezialschiffe für Forschung, Marine und Baggerbau, aber auch Fähr- und Containerschiffe sowie große „RoRo-Transporter”, also Roll on Roll off-Schiffe, bei denen die Waren mithilfe von Fahrzeugen direkt auf das Schiff gebracht werden konnten.

Als die Flenderwerft im Jahr 2002 als letzte große Lübecker Werft für immer ihre Tore schloss, war dies das Ende einer Ära. Der Schiffbau verschwand damit gänzlich von der Bildfläche der Hansestadt.

POI

Ausstellungsort

Indu­strie­museum Ge­schichts­werk­statt Herren­wyk

Ge­schich­te des Hoch­ofen­werks Lübeck, Indu­strie- und Arbeiter­ge­schichte Lübecks.

Bis 5.1.2025, Lübeck

Grass Tanzbar

Gezeigt werden Bilder und Plastiken von Tanz­paaren, die Günter Grass geschaffen hat, sowie Manu­skripte seiner Texte zum Thema. High­light ist eine Dreh­bühne mit einer Bar.

Museum, Lübeck

Budden­brook­haus

Leben und Werk der Schrift­steller­brüder Tho­mas und Hein­rich Mann, Lite­ratur­archiv, Sitz der Deut­schen Thomas-Mann-Gesell­schaft, der Hein­rich-Mann-Gesell­schaft und der Erich-Müh­sam-Gesell­schaft.

Museum, Lübeck

Grenz­doku­men­ta­tions-Stätte Lübeck-Schlu­tup

Ehe­ma­liger Grenz­über­gang, einst Teil der inner­deut­schen Grenze aus Stachel­drähten, Grenz­türmen und Todes­streifen.

Techn. Denkmal, Lübeck

Mu­seum Al­ter Leucht­turm

Einer der ältesten Leuchttürme Deutschlands, im Jahre 1922 als technisches Kulturdenkmal eingetragen. Auf acht Etagen maritimes Museum zur Geschichte der Leuchtfeuertechnik. Funktionsfähige Anlage des Travemünder Leuchtturms mit 1000-Watt-Glühbirnen.

Museum, Lübeck

Euro­päisches Hanse­museum

Aufstieg und Nieder­gang der Hanse, die Welt des Mittel­alters und das Leben der Kauf­leute.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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