Ausstellung 18.02. bis 30.08.24
Jahrzehntelang waren der Lübecker Hafen und der Unterlauf der Trave geprägt von Hellingen, Kränen und Dockbauplätzen. Zwischen 1882 und 2002 wurden in Lübeck in 120 Jahren Hunderte von Eisen- und Stahlschiffen gebaut.
Zum ersten Mal nimmt eine Schau alle ehemaligen Lübecker Werften in den Blick. Sie beginnt dabei thematisch mit dem Übergang vom Holz- zum Eisenschiffbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und legt ihren Schwerpunkt auf die industrielle Produktion gewaltiger Stahlschiffbauten im 20. Jahrhundert. Neben der Darstellung der Historie liegt der Fokus auch auf den Arbeitern, die auf den Werften beschäftigt waren.
Neben Texttafeln sind Schiffs- und Spanten-Modelle sowie alte Baupläne zu sehen. Über 150 bislang größtenteils unveröffentlichte Fotografien veranschaulichen den Schiff- und Dockbau, zeigen Stapelläufe, Kräne und Hellinge und geben Einblicke in die Entwicklung der Werftgelände und der Werkhallen. Auch visualisieren sie den Arbeitsalltag der Schlosser, Nieter und Schweißer. In den Boom-Zeiten des Schiffbaus in den 1950er Jahren waren in Lübeck Tausende von Fachkräften beschäftigt. Ein eigens in der Ausstellung eingerichteter Arbeitsplatz mit einer Werkbank mit typischen Werkzeugen wie Ausbeulhammer, Nietenwärmer, Pressniethämmer, Pressluftbohrer, Schweißwagen, Stanzen und Blechscheren sowie ein alter Schweißwagen vermitteln eindrücklich eine Vorstellung der harten Arbeit.
Die frühen Werftprojekte wie die von Henry Koch, H.J.A. Meyer oder Georg Wilhelm Evers sind heute kaum noch bekannt - ebenso wenig wie das Travewerk in Siems und die Travewerft auf der Teerhofinsel. Die ehemalige Lübecker Maschinenbau Gesellschaft LMG, später Orenstein & Koppel (kurz: O & K), ist vielen Lübeckern noch eher ein Begriff, besonders aber sicherlich die Flenderwerft. Zusammen mit den in Travemünde ansässigen HATRA-Werken und der Schlichting Werft konnten die Lübecker Werften sich einen weltweit ausgezeichneten Ruf im modernen Schiffbau erarbeiten. Von ihren Hellingen liefen bedeutende Schiffe ins Fahrwasser, Spezialschiffe für Forschung, Marine und Baggerbau, aber auch Fähr- und Containerschiffe sowie große „RoRo-Transporter”, also Roll on Roll off-Schiffe, bei denen die Waren mithilfe von Fahrzeugen direkt auf das Schiff gebracht werden konnten.
Als die Flenderwerft im Jahr 2002 als letzte große Lübecker Werft für immer ihre Tore schloss, war dies das Ende einer Ära. Der Schiffbau verschwand damit gänzlich von der Bildfläche der Hansestadt.
Ausstellungsort
Geschichte des Hochofenwerks Lübeck, Industrie- und Arbeitergeschichte Lübecks.
Museum, Lübeck
Leben und Werk der Schriftstellerbrüder Thomas und Heinrich Mann, Literaturarchiv, Sitz der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft, der Heinrich-Mann-Gesellschaft und der Erich-Mühsam-Gesellschaft.
Museum, Lübeck
Ehemaliger Grenzübergang, einst Teil der innerdeutschen Grenze aus Stacheldrähten, Grenztürmen und Todesstreifen.
Techn. Denkmal, Lübeck
Einer der ältesten Leuchttürme Deutschlands, im Jahre 1922 als technisches Kulturdenkmal eingetragen. Auf acht Etagen maritimes Museum zur Geschichte der Leuchtfeuertechnik. Funktionsfähige Anlage des Travemünder Leuchtturms mit 1000-Watt-Glühbirnen.
Museum, Lübeck
Aufstieg und Niedergang der Hanse, die Welt des Mittelalters und das Leben der Kaufleute.
Museum, Lübeck
Einblicke in das Werk des Literaturnobelpreisträgers, Grafikers und Bildhauers Günter Grass. In Sonderausstellungen werden weitere künstlerische Mehrfachbegabungen vorgestellt.
Museum, Lübeck