Beitrag v.
26.5.2020
Oma zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg
Benz & Cie 8/20 zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg
DeLorean zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg
HB Männchen zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg
NSU Ro 80 zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg
Szene mit Fiat Kombi zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg
Kadett A zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg
Wohnzimmer zu „Automuseum Wolfegg (Museum)”, DE-88364 Wolfegg

Museum

Automuseum Wolfegg

Oldtimer, Youngtimer & Zeitgeist

Fritz B. Busch Weg 1
DE-88364 Wolfegg
1. April bis Mitte Nov:
tägl. 10-18 Uhr
Übrige Zeit:
Mo, Sa 11-17 Uhr

Die historischen Nebengebäude des Wolfegger Schlosses bildeten schon von 1973 an den Rahmen für die einzigartige private Sammlung des Autopioniers Fritz B. Busch, der in Fürst Max Willibald von Waldburg-Wolfegg einen Fürsprecher gefunden hatte. Der Platz in einem der Wirtschaftsgebäude des Wolfegger Schlosses reichte jedoch schon bald nicht mehr aus, so dass 1998 ein zweites Gebäude hinzukam. Nach dem Tod ihres Vaters 2010 löste Tochter Anka Busch, dem Wunsch des Sammlers entsprechend, die Fahrzeugsammlung auf, ein Teil davon befindet sich heute im Auto & Traktor Museum bei Uhldingen-Mühlhofen.

Insgesamt sieben Fahrzeuge aus den Beständen des Fritz B. Busch Museums befinden sich jedoch nach wie vor in Wolfegg und bilden hier den Kern einer neuen und ebenso umfangreichen Ausstellung von Oldtimern, die in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren häufig im Alltag zu finden waren, und für die also gilt: „so einen hatten wir auch”. Hinzugekommen sind Motorräder, Mopeds, Motorroller und Mofas, aber auch Zeitgeistiges wie ein historisches Wohnzimmer, knallig orangefarbenes Küchenequipment und vieles mehr, das Erinnerungen an die eigene Kind­heit weckt.

Neben den Fahrzeugen sind die Schaufensterpuppen die (heimlichen) Stars der Ausstellung. Zum einen ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, wer Gast ist und wer Teil der Ausstellung. Zum anderen entführen sie aber auch in die Welt der Mode verschiedener Epochen: vom Tankwart im Blaumann über das edle lange Abendkleid, wie es Prinzessin Soraya von Persien gut zu Gesicht gestanden hätte, bis hin zum Hallodri im quietschgrünen Anzug, der den Betrachter unweigerlich in die 70er Jahre reißt.

DeLorean DMC-12

Im Film „Zurück in die Zukunft” Mitte der 1980er-Jahre spielte der mit einer Zeitmaschine ausgerüstete spacige Sportwagen eine so wichtige Rolle, dass auch in das Wolfegger Exemplar ein originalgetreuer Fluxkompensator einge­baut wurde.

Benz & Cie 8/20

Das rechtsgesteuerte Mittelklasse-Fahrzeug der Marke Benz, die erst 1926 mit Daimler fusionierte, befindet sich immer noch in der Hand der Erstbesitzer-Familie. Im Jahr 1918 kostete ein solches Fahrzeug 10.200 Mark, war also für Menschen mit einem typischen Monatslohn von 131,00 Mark unerschwinglich. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 65 km/h, die Rechtslenkung wurde in Deutschland erst in den 20er Jahren abge­schafft.

Brezelkäfer

Die Produktion in Wolfsburg wurde 1945 von der Britischen Besatzung aufgenommen und der KdF-Wagen (Kraft durch Freude) in Volkswagen umbenannt. Bis 1953 wurde das typische geteilte Heckfenster beibehalten, was dm Käfer den Spitznamen Brezel einhandelte. Insgesamt wurden 402.921 Brezelkäfer gebaut. Das Museumsfahrzeug ist die Standardversion aus dem Jahr 1950 mit 25 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h und kostete 4.500 DM. Für ein solches Auto musste ein Arbeiter durchschnittlich 5.100 Tage ar­beiten.

NSU Ro 80

Der gehobenen Mittelklassewagen, der von Sommer 1967 bis Mitte 1977 produziert wurde, hatte als eines der wenigen Serienfahrzeuge einen Wankelmotor und gilt zudem als Wegbereiter der seinerzeit noch ungewohnten Keilform. Der Zweischeiben-Kreiskolbenmotor mit 115 PS brachte den Ro 80 auf 180 km/h, der Verbrauch lag bei über 17 Liter Super.

Porsche AP 22

Das Porsche in den 1950er-Jahren auch Traktoren baute, wissen heute nur wenige. Das ausgestellte Fahrzeug ist die rare Schmalspurversion, die meist bei Winzern Verwendung fand. Die ölhydraulische Voith-Strömungskupplung ermöglicht ein ruckfreies Anfahren in jedem Gang und trägt zur Schonung der Maschine bei.

Fiat Topolino

Der erste Fiat 500, in Italien auch liebevoll Topolino (zu deutsch: Mäuschen) genannt, wurde in den Jahren 1936 bis 1955 in drei Versionen gebaut. Das Fahrzeug aus dem Jahr 1953 hat viele Jahre in einem Autohaus in Esslingen überdauert und befindet sich im unrestaurierten Original­zustand.

Opel Kadett B

Der Opel Kadett B kam im Jahr 1965 auf den Markt und verkaufte sich blendend: insgesamt wurden 2,7 Mio. Limousinen mit 2 und 4 Türen, Kombis, Coupés und Olympia verkauft. Aus unbekannten Gründen blieb das gezeigte 1972er-Exemplar 27 Jahre lang in der Garage stehen, hat nur gerade einmal 19 km auf dem Tacho und bis zum heutigen Tag keine Erst­zu­lassung.

Goliath GP 700

Die Marke Goliath gehörte zum Borgward Konzern. Das gezeigte Fahrzeug wurde ab der Neuanschaffung im benachbarten Waldburg gefahren und befindet sich im unrestaurierten Origina­lzustand.

Einradanhänger

Das Museum verfügt über die größte Einradanhängersammlung der Welt und zeigt spannende Beispiele wie etwa Einradanhänger mit Holzvergaser oder auch den größten Einradanhänger der Welt, entwickelt und gebaut zur Erforschung von Flüsterasphalt. Beim Betrieb eines Benzinmotors mit Holzkohlegas entspricht ein Liter Benzin ungefähr 1,2 bis 1,4 kg Holzkohle. Die Firma HERA (Hermann Rathgeb) fertigte Einrad-Anhänger mit Gasgeneratoren für PKW, Lieferwagen und LKW, der Kessel fasste 20 bis 36 kg Holz­kohle.

Fritz B. Busch

Er hat in den feinsten Hotels dieser Erde genächtigt und dort doch immer nur eines vermisst: sein Bett auf Rädern. Busch schrieb mit Herz und Humor über Autos und Wohnwagen, lobte und kritisierte sie und konstruierte schließlich selber welche. Sein auf der IAA 1965 in Frankfurt vorgestellter Familienwagen „fam”, ausgelegt für optimale Raumausnutzung, steht heute als herausragendes Beispiel für Autodesign in der Pinakothek der Moderne in München.

Zu einer Zeit, als man das noch für keine aussichtsreiche Idee hielt, stellte der vielfach Ausgezeichnete im Jahr 1973 sein privates Automuseum auf die Beine.

Kaufhaus Ott

Die Familie Ott, die 116 Jahre lang das gleichnamige Kaufhaus am Ort betrieben hat, zeigt allerlei Verkaufsutensilien aus ihren historischen Beständen. Und auch die Wolfegger Feuerwehr steuert historisch interessante Gerätschaften bei, die lange Jahre in Wolfegg nicht zu sehen waren: alte Spritzen, Uniformen, mobile Pumpen und vieles mehr.

Der Verfasser hat das Museum am 8.10.2022 besucht.

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