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Bündner Kunstmuseum

Chur: Neoklassizistische „Villa Planta”, 1874/75 vom Architekten Johannes Ludwig als private Residenz erbaut. Über 6000 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien u.a.m. vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Die neoklassizistische „Villa Planta”, 1874/75 vom Architekten Johannes Ludwig als private Residenz erbaut, zeigt über 6000 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien u.a.m. vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart, darunter Werke von Angelica Kauffmann, Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler, Giovanni Giacometti, Cuno Amiet und Ernst Ludwig Kirchner. Neuere und zeitgenössische Positionen sind z.B. durch Matias Spescha, Not Vital oder Hans Danuser vertreten.

Das Bündner Kunstmuseum widerspiegelt die Geschichte der Bündner Kunst seit Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, indem es Arbeiten von Kunstschaffenden mit Bezug zum Kanton Graubünden zeigt: Angelika Kauffmann, die Familie Giacometti, Andreas Walser, Alois Carigiet, Lenz Klotz, Matias Spescha, Not Vital, HR Giger, Zilla Leutenegger, Giovanni Segantini, Ernst Ludwig Kirchner, Varlin, Roman Signer, Heiner Kielholz, Richard Long und Miriam Cahn.

Die in Chur geborene Angelika Kauffmann zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 18. Jahrhunderts und zu den wichtigen Vertreterinnen des Klassizismus. Als Mitglied der Royal Academy gehörte sie zu den aristokratischen und intellektuellen Kreisen Londons und war als Porträtmalerin weitherum sehr gefragt. Auch ihre mythologischen und allegorischen Bildthemen in Anlehnung an das antike Ideal fanden große Beachtung.

In ihrem Selbstbildnis mit der Büste der Minerva zeigt sich die Malerin selbstbewusst als Dame von Welt. In kostbare Stoffe gekleidet weisen lediglich der Zeichnungsstift und die Zeichnungsmappe als charakteristische Attribute auf ihren Status als Künstlerin hin. Neben diesem Meisterwerk befinden sich weitere wichtige Werke Kauffmanns in der Sammlung des Bündner Kunstmuseums.

Der Expressionismus bildet im Bündner Kunstmuseum einen herausragenden Sammlungsschwerpunkt. Dreh- und Angelpunkt ist der deutsche Maler und Grafiker Ernst Ludwig Kirchner, der von 1917 bis1938 in Davos lebte. Die Künstler des Expressionismus lehnten die akademischen Konventionen ab und schätzten die Freilichtmalerei sowie die Umsetzung unmittelbarer Licht-, Farb- und Gefühlserlebnisse.

Die aus dem Bergell stammende, international bekannte Künstlerfamilie Giacometti mit Giovanni Giacometti und dessen Söhnen Alberto und Diego sowie dem entfernt verwandten Augusto ist mit umfassenden Werkgruppen in der Sammlung des Bündner Kunstmuseums vertreten. Die Schwerpunkte bilden dabei Giovanni Giacomettis „Farbe-im-Licht-Malerei” sowie Arbeiten seiner Künstlerfreunde Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler und Cuno Amiet.

Auch bedeutende Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen von Alberto Giacometti, der die Kunst der Moderne nachhaltig beeinflusst hat, und kunstvolle Möbelkreationen von Diego Giacometti, der zeitlebens Albertos rechte Hand war, sind in der Sammlung vertreten.

Die Fotografie spielte in Graubünden insbesondere mit dem aufkommenden Tourismus eine wichtige Rolle, insbesondere als sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschiedene Bündner Fotografen, oftmals in Anlehnung an die Malerei Ferdinand Hodlers oder Giovanni Segantinis, als Landschaftsinterpreten betätigten.

An erster Stelle ist dabei Albert Steiner zu nennen, von dem das Bündner Kunstmuseum über eine umfassende Werkgruppe verfügt, aber auch Guido Baselgia, Hans Danuser, Andrea Good, Gaudenz Signorell, Florio Puenter, Jules Spinatsch, Katharina Vonow und Ester Vonplon.

Zur künstlerischen Beschäftigung mit der spezifischen Landschaft, dem besonderen Kulturraum und dessen touristischer Prägung ist ein weites Feld an Themen dazugekommen: die Kunst der Gegenwart zeichnet sich auch in Graubünden durch eine große Vielfalt aus.

Der Verfasser hat das Museum am 22.6.2011 besucht.

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