Ausstellung 20.09. bis 22.11.20
„Song of myself” gehört zum Kernbestand der berühmten Gedichtsammlung „Leaves of grass” des amerikanischen Lyrikers Walt Whitman (1819-1892), die er 1855 erstmals - noch ohne Titel - in Druck gab und bis zu seinem Tod immer wieder erweiterte.
Dabei war der spätere Titel des anfangs kaum erfolgreichen Buches ein Wortspiel. Die deutsche Übersetzung „Grashalme” spiegelt dabei nur eine Dimension wieder. Für den überzeugten Demokraten Whitman war Gras zum einen ein Symbol der Prärie, der nordamerikanischen Steppenlandschaft, und zugleich ein Pflanze, die in jedem Garten wuchs, egal ob dessen Besitzer reich oder arm, schwarz oder weiß, Mann oder Frau war. Zum anderen steht das Wort leaves für die Seiten eines Buches und grass in der Sprache der Verleger und Drucker - Whitman war gelernter Setzer - für mindere Bücher.
Oder doch für eine Poesie, die jedes einzelne Individuum unabhängig von seiner gesellschaftlichen Stellung mit der Vokabel „Ich” feiert: „Ich feiere mich selbst und singe mich selbst, und was ich mir anmaße, sollst du dir anmaßen, denn jedes Atom, das mir gehört, gehört auch dir.”
Helmut Anton – kurz Helm – Zirkelbach, geboren 1962 in Schondorf im Remstal, ist seit 1985 als freischaffender Künstler tätig. Von der Malerei und Zeichenkunst wandte er sich 1991 als Autodidakt der Radierung zu, die seitdem sein Hauptbetätigungsfeld ist. Zu dieser Zeit stieß er im Nachlass seines Vaters zufällig auf ein Reklamheftchen: Leaves of Grass von Walt Whitmann.
Ausstellungsort
Büchersammlung Otto Schäfer (1912-2000). Sammlungen zur Graphik und zum Kunsthandwerk. Bausch-Bibliothek und Reichsstädtische Bibliothek.
Museum, Schweinfurt
Gemälde und Arbeiten auf Papier vom ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts - vom späten Rokoko über die Klassizisten bis hin zu den Impressionisten.
Gehege, Schweinfurt
Rund 460 Tiere aus Deutschland und anderen Erdteilen, darunter 14 Vogelarten, zahlreiche Huftierarten und Damwild, aber auch Kleintiere.