Henry van de Velde Museum
in der Villa Esche
Kunstsammlungen Chemnitz
Henry van de Velde (1863-1957)gehörte am Anfang des 20 Jahrhunderts zu den herausragendsten Gestalten des europäischen Kunstgeschehens. Vielseitig talentiert, prägte er als Maler, Designer, Kunsttheoretiker und Reformer maßgeblich die Ausformung des Jugendstils in Deutschland. Sein Ziel war es, mit einer Einheit von funktionalem und künstlerisch-ästhetischem Anspruch einen neuen Lebensstil zu kreieren und damit eine Reform aller Lebensbereiche zu erreichen.
Der Bau der Villa Esche in Chemnitz war van de Veldes erstes architektonisches Auftragswerk in Deutschland. Die geradlinige und funktionale Gestaltung belegt seine rationale Auffassung des Jugendstils. Der Entwurf umfasst alle Bereiche des Wohnens der Familie: von der Fassade und Raumanordnung über Wandbespannung, Türen, Fenster, Lampen und Teppiche bis hin zu Mobilar, Porzellan, Silber und privaten Gebrauchsgegenständen. Auch den großzügig angelegten Garten bezog der Belgier funktional
und gestalterisch in das Gesamtkonzept des Hauses ein. Mit der Villa Esche entstand auf diese Weise ein außergewöhnliches Zeugnis seiner Architekturauffassung und der erste von vier Bauten van de Veldes in Chemnitz.