La vie en rose
Brueghel, Monet, Twombly
Bis 22.10.23, Museum Brandhorst, München
1946 sang Édith Piaf zum ersten Mal zu einem Publikum von „La vie en rose”. Das Lied erzählt, wie die Liebe, wie eine geliebte Person das ganze Leben in der Farbe der Rosen erscheinen lässt. Piafs Lied verleiht der übergroßen Sehnsucht Ausdruck, dass es nach dem Krieg, nach Besetzung, Verfolgung und Widerstand, doch wieder Glück geben wird, Vertrauen, Nähe und Hingabe.
Aber „La vie en rose” ist nicht nur optimistisch und liebestrunken, sondern auch von einer leisen Melancholie durchzogen, vom Wissen um die Illusion und das Ende jeden Glücks, von der Unvermeidlichkeit von Trauer, Abschied und Verlust.
Die Ausstellung sucht diese Mehrdeutigkeit der Farben und Gefühle in der Malerei auf. Blumen und Blüten sind dafür in der Kunst ein bevorzugtes Sujet. Sie symbolisieren die überwältigende und mysteriöse Schönheit der Natur. Gleichsam sind sie aufgeladen mit Poesie und Bedeutungen und können Emotionen und Fantasien Ausdruck verleihen, ohne dass ein Wort gesagt werden muss, und die Vielfalt ihrer Formen fordert die Kreativität und Virtuosität der Künstler heraus.
Im Zentrum der Ausstellung steht Cy Twomblys 2008 entstandener Rosen-Zyklus. In sechs monumentalen Bildern spielt der Künstler einige Themen der klassischen Blumensymbolik durch und stellt ihnen Fragmente von Gedichten zur Seite: Erinnerung und Sehnsucht (blaue Rosen), Tod und Trauer (violette Rosen), Sinnlichkeit und Erotik (rosarote Rosen), Lebensfreude und Erlösung (rot-grüne Rosen), Freiheit und Einsamkeit (gelbe Rosen).