Version
29.4.2024
(modifiziert)
Kamel zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg
Beduinenzelt zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg
Afrikahaus zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg
Masken zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg
Plateosaurus zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg
Schamane mit Zelt zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg
Bronzefußringe zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg
Höhlenbärenschädel zu „Naturhistorisches Museum Norishalle (Museum)”, DE-90402 Nürnberg

Museum

Naturhistorisches Museum Norishalle

Ganzjährig:
Fr 10-20 Uhr
Di-Do, So+Ft 10-17 Uhr
Sa 13-17 Uhr

Thema des Museums sind Vorgeschichte, Archäologie Jordaniens, Geologie, Karst- und Höhlenkunde, Völkerkunde sowie die Ökosysteme Nordbayerns.

Die völkerkundliche Abteilung gewährt Ein­blicke in das Le­ben und Den­ken auf vier Kon­ti­nen­ten, in Ge­schich­te und Ge­gen­wart. Re­giona­le Schwer­punk­te sind Süd­see, Sa­ha­ra, West­afri­ka, Ost­sibi­rien so­wie das prä­kolum­bische Costa Rica. In den archäologischen Fun­den aus der Re­gion um Nürn­berg spie­geln sich 100.000 Jahre Mensch­heits­ge­schichte. Mit Ori­ginal­funden, Dio­ramen und le­bens­großen Fi­gu­ren re­kon­struie­rt die Abteilung das Le­ben in der Vor­zeit und er­mög­licht die Be­geg­nung mit Men­schen aus ver­schie­denen Epochen. Die Exponate der Geo­lo­gische Ab­tei­lung be­leuch­ten die Ver­än­derun­gen von Land­schaft und Klima der Re­gion im Ver­lauf der Erd­geschichte.

Südsee-Kulturen

Die Gebiete Melanesien, Mikronesien und Polynesien sowie Neuseeland und Hawaii werden geographisch unter dem Begriff Ozeanien zusammengefaßt. Neben den großen Inseln mit Hochgebirgen, Hügelzonen, Flusstälern und Schwemmland-Ebenen gibt es zahlreiche Inselgruppen meist vulkanischen Ursprungs. Saumriffe an den Vulkaninseln bildeten nach dem Absinken der Vulkane weiträumige Atolle.

Mit den menschlichen Einwanderern veränderte sich die Tier- und Pflanzenwelt: sie brachten Schwein, Hund und Huhn, unabsichtlich aber auch Mäuse und Ratten mit und führten Knollenfrüchte wie Taro und Yams ein. Eine wichtige Nahrungspflanzen ist die Sagopalme. Das Holz der Kokospalme wiederum wird zum Bootsbau verwendet. Für die Jagd auf Schweine, Baumkängurus, Beutelratten, Kasuare und andere Vögel erfand man eine große Zahl spezieller Pfeile und Speere. Die vielen Fischarten, eines der Grundnahrungsmittel der Bewohner der Südsee, bedingten unterschiedliche Fangmethoden und eine Vielzahl verschiedener Fanggeräte.

Am mittleren Sepik, dem längsten Fluss Neuguineas, existierte eine streng sozioreligiöse Ordnung. Die Wertesysteme von Frauen und Männern waren verschieden. Die Mitglieder eines jeden Clans fühlten sich mit ihrem Urahn verbunden. Dementsprechend stark war das Bedürfnis, die Ahnen „lebendig” zu erhalten. Aber nicht der offen aufbewahrte Totenschädel an sich war wirksam, sondern der Ahnengeist, der seinen Platz darin nahm.

Sahara

Im Gebiet zwischen Atlantik und Rotem Meer liegen außer der größten Sandwüste der Erde auch Steinwüsten, Trockentäler, Salzseen, Hochflächen und Hochgebirge. Das Klima wird bestimmt durch die Trockenheit der Luft.

In der Sahara leben ca. 2 Millionen Menschen: Tuareg, Mauren, Berber und andere Gruppen mit unterschiedlichen Sprachen. Sie betreiben Handel, Viehzucht und in den Oasen auch Ackerbau. Das Leben in Zelten ermöglicht ihnen den notwendigen häufigen Ortswechsel.

Das ursprünglich aus Asien stammende Kamel wurde zu Beginn des ersten nachchristlichen Jahrtausends von den Römern in Nordafrika eingeführt. Seine besondere Anpassung an das extrem trockene Wüstenklima erlaubte die Erschließung der Sahara für den Karawanenhandel. Ein Kamel kann 10 Tage ohne zu trinken in der Wüste überleben. Seine langen Beine bewirken einen größtmöglichen Abstand des Rumpfes vom heißen Boden.

West- und Zentralafrika

Typisch für die ursprüngliche Landwirtschaft ist eine Mischung aus Feldbau (Yams, Maniok, Hirse, Reis, Mais) und Tierhaltung (Hühner, Schafe, Ziegen, Rinder).

Vor 500 Jahren knüpften Europäer und Afrikaner erste Handelskontakte. Die Zeit des gegenseitigen Respektes war kurz, es folgten Sklavenjagden und Sklavenhandel. Ende des 19. Jahrhunderts teilten die Kolonialmächte Afrika unter sich auf und zeigten den Afrikanern Verachtung, Selbstgefälligkeit, brutale Gewalt und herablassendes Mitleid. Trotz allem ist der Einfluß Afrikas auf Technik, Kunst und Musik unverkennbar.

Das Glaubenssystem des Vodún („Gottheit”) ist an der Küste von Ost-Ghana über Togo und Benin bis West-Nigeria verbreitet, der Ursprung liegt im heutigen Benin. Das Glaubenssystem erklärt die Ordnung der Welt, dient aber auch der Ausübung sozialer Kontrolle.

Die traditionelle Siedlungsweise in der Savanne Westafrikas, das Gehöft, ist eine kleine Welt für sich. Junge Männer gründen soweit es möglich Ist kein eigenes Gehöft, sondern bauen ihre Häuser wabenförmig an den Kernbereich an. Das Baumaterial Lehm wird zunehmend durch Ziegel ersetzt und Wellblech verdrängt.

Costa-Rica-Sammlung

Felix Wiss, von 1903 bis 909 Vizekonsul in San José de Costa Rica, schenkte einen großen Teil seiner archäologischen Sammlung der NHG in seiner Vaterstadt Nürnberg. Alle Gegenstände sind vorkolumbianisch und wurden meist als Grabbeigaben gefunden. Die Ausstellung versucht die Spuren einer zerstörten Kultur zu deuten.

Ein Volk in Sibirien

Die Nivchi (=Menschen) gehören zu den Ureinwohnern Sibiriens und sprechen eine alt-asiatische Sprache. Das Klima ist in den Siedlungsgebieten der Nivchi etwas milder als im übrigen Sibirien. Wenn im Sommer die riesigen Lachsschwärme zum Laichen die Flüsse hochstiegen, herrschte Überfluss. Im Winter lebten die Nivchi von getrocknetem Fisch und anderen Vorräten wie etwa Preiselbeeren. Von Japanern, Chinesen und Russen tauschte man Getreide, Reis, Hülsenfrüchte, Zucker, Tabak und Alkohol.

Der Plateosaurier

Im Jahre 1834 entdeckte der Nürnberger Arzt Prof. Dr. Friedrich Engelhardt an einem bis heute unbekannten Ort nahe Nürnberg (vermutlich bei Heroldsberg) einzelne Knochen eines Tieres, das ein Frankfurter Gelehrter „einen riesenmäßigen Saurier" nannte. Es war der erste Dinosaurierfund auf deutschem Boden. Der größte Dinosaurier wiederum, der bisher in Bayern gefunden wurde, stammt aus Ellingen bei Weißenburg, der Skelettabguß im Eingangsbereich des Museums ist nach einem dieser Fundstücke gefertigt.

Alt- und Mittelsteinzeit

Seit 800.000 Jahren lebten Menschen in Süddeutschland als Jäger und Sammler im Wechsel von Eiszeiten und Warmzeiten. 40.000 Jahre lang bewohnten Neandertaler das Mittelfränkische Becken und die angrenzenden Höhenzüge. Später verbreitete sich der Moderne Mensch in der Region.

Die Ausgrabungen in der Steinberg-Höhlenruine bei Hunas, entdeckt und untersucht von Florian Heller, erbrachten zahlreiche neue Erkenntnisse. Die Höhle war nicht mehr sichtbar und wurde daher erst durch Steinbrucharbeiten teilweise freigelegt.

Bei wilden Grabungen im 19. Jahrhundert fanden sich in der Nebenhöhle des Hohlen Fels bei Happurg menschliche Knochen, denen man zunächst den Namen „Homo Norimbergensis” gab.

Jungsteinzeit

Von 1988 bis 1991 untersuchte die NHG eine Höhensiedlung auf dem Hinteren Berg bei Landersdorf. Ein Graben und tiefe Gruben gehören zu einer jungsteinzeitlichen Siedlung, die gegen 2800 v.Chr. errichtet wurde. Die Häuser waren in Blockbauweise errichtet und wahrscheinlich mit Stroh gedeckt. Aus einer Grube sind Reste einer Herdplatte erhalten. Eine archäologische Besonderheit sind drei Geweihhacken.

Bronzezeit

Auffallend an den spätbronzezeitlichen 14 Gräbern von Wendelstein, untersucht in den Jahren 1984 bis 1986, ist die durchwegs reiche Ausstattung der Frauen gegenüber den ärmlich ausgestatteten Männern, die oft im gleichen Grab lagen.

Die Hinterbliebenen der Frau aus Grab 3 legten der Toten ihren Schmuck an, hüllten sie in ein Leichentuch und verbrannten den Leichnam auf einem Scheiterhaufen. In der Hitze des Feuers zersprangen die beiden langen Nadeln, die das Leichentuch gehalten hatten, und die bronzenen Armringe schmolzen an und bogen sich auf.

Nach der Verbrennung wurden die Knochenreste in der Mitte der Grabgrube beigesetzt. Das Holzkästchen für den verbrannten Schmuck war als Verfärbung bei der Ausgrabung 1984 noch erkennbar.

Eisenzeit

Das frühe Keltentum pflegte schon während der späten Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v. Chr. Kontakte mit den Hochkulturen des Mittelmeerraumes. Sie dienten wohl als Vorlage für das keltische Kunstschaffen.

Das geometrische Ornament wurde zu höchster Blüte entwickelt, wir finden es auf vielen Gegenständen des täglichen Bedarfs, auf Tongefäßen ebenso wie auf Metallgegenständen. Auch Pferde und Vögel sind untrennbar mit keltischem Kunsthandwerk verbunden. Das charakteristischste Merkmal der Latènekunst dürfte aber die Verzierung von Gegenständen mit Masken, Fratzen, Köpfen und Gesichtern sein.

Der Höhlenbär

Der Leben­sraum Höh­le ist, ebenso wie die lan­gen Tra­di­tion der Höh­len­for­schung in Franken, Thema der Ab­tei­lung Karst­kunde.

Eines der bekanntesten ausgestorbenen Tiere ist, auch wegen seiner Beziehung zum vorgeschichtlichen Menschen, der Höhlenbär. Aufgerichtet war er bis zu dreienhalb Meter groß und somit deutlich größer als sein noch lebender nächster Verwandter, der Braunbär. Seine Winterruhe verbrachte er wohl vorzugsweise in Höhlen, wo immer wieder einmal ein Exemplar den Winterschlaf nicht überlebte. Am Ende der letzten Eiszeit starb der Höhlenbär weltweit aus.

Der Verfasser hat das Museum am 28.10.2022 besucht.

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