Münchner Stadtmuseum, München
Radio Free Europe
Stimmen aus München im Kalten Krieg
Die Ausstellung gibt anhand von fünf bewegten Biografien Einblick in das Leben von Mitarbeitern der Radiosender „Radio Free Europe” und „Radio Liberty”. Ob am Mikrofon oder hinter den Kulissen: durch die vielfältigen Lebensgeschichten entsteht ein vielstimmiges Bild der Sender von den Anfängen in den 1950er Jahren bis in die 1990er Jahre.
Die beiden Sender produzierten in München während des Kalten Krieges Nachrichten, Kultur und Sportprogramme in über 20 osteuropäischen Sprachen. Sie wurden bis in die 1970er Jahre von der CIA finanziert und sollten in den kommunistischen Ländern Osteuropas, in denen es keine Medienfreiheit gab, eine Gegenöffentlichkeit herstellen.
In der Galerie Einwand des Münchner Stadtmuseums und im Foyer des Jüdischen Museums kommen Zeitzeugen, deren Leben auf unterschiedliche Weise mit „Radio Free Europe” verknüpft waren, in Video-Interviews zu Wort. Fotos und Dokumente veranschaulichen ihren Weg nach München und ihre Arbeit für die US-amerikanische Militärregierung im Kalten Krieg, Graphic Novels geben Einblicke in entscheidende Momente ihres Lebens. Sie zeigen, wie das Ringen um Zugehörigkeit, Loyalität, Liebe und Anerkennung ihr Leben im München der Nachkriegszeit prägte.
Die Münchner Zeit des RFE-Redakteurs und bekannten Literaturwissenschaftlers Prof. Peter Demetz, geboren 1922 in Prag, steht im Mittelpunkt des Moduls im Jüdischen Museum München. Vier weitere Biografien werden in der Galerie Einwand des Münchner Stadtmuseums vorgestellt.