Beitrag v.
9.3.2016
 zu „Wolfskinder”, DE-21335 Lüneburg
Reinhard Werner Bundt

Ausstellung 12.03. bis 29.05.16

Wolfskinder

Verloren zwischen Ostpreußen und Litauen

Ostpreußisches Landesmuseum

Heiligengeiststraße
DE-21335 Lüneburg
Ganzjährig:
Di-So 10-18 Uhr

Die Ausstellung thematisiert das erschütternde, gleichwohl wenig bekannte Schicksal elternloser Kinder auf der Flucht vor kriegs- und besatzungsbedingter Not, als nach dem nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungskrieg nun Ostpreußen als erste deutsche Provinz von den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs überrollt wurde.

Bei seiner Eroberung 1944/45 wurden Tausende Kinder von ihren Angehörigen getrennt und mussten angesichts von Hunger, Kälte und Gewalt um ihr Überleben kämpfen. Viele flohen über die Memel nach Litauen und wurden dort von Bauern heimlich aufgenommen. Ihre deutsche Herkunft musste verschleiert werden, die Kinder lebten vielfach unter falscher Identität. Manche vergaßen ihre ursprünglich deutsche Herkunft und verloren sogar die Muttersprache. Erst mit dem Ende der europäischen Teilung 1990 öffneten sich neue Perspektiven.

Ein Teil der Wolfskinder lebt noch heute unter sehr einfachen Verhältnissen in Litauen. Ihnen widmet sich die Ausstellung. Sie basiert auf einem Oral History Projekt der Fotografin Claudia Heinermann und der Journalistin Sonya Winterberg, die über mehrere Jahre nach Litauen reisten, um die dort lebenden Wolfskinder zu besuchen. Mit ihnen sprachen sie über die Erlebnisse der Kindheit, die Flucht und das Leben hinter dem Eisernen Vorhang – ohne Wurzeln und voll der Sehnsucht nach Familie und Verwandten. Ihre bewegenden Schicksale werden so dem Vergessen entrissen und öffnen sich zu einem vielschichtigen Panorama der Zeitgeschichte.

POI

Ausstellungsort

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