Werkstatt
Der ehemalige Schäff-Eisenhammer liegt nahe der Ortschaft Eckersmühlen bei Roth und war über fünf Generationen im Besitz der weit verzweigten Hammerschmiede-Dynastie.
Heute ist das industriegeschichtliche Kleinod ein lebendiges Museum, das eindrucksvoll die Kunst des Hammerschmiedens, also den Umgang mit dem glühenden Eisen, vor Augen führt.
Die Blütezeit endete, als die Massenproduktion der Fabriken in Konkurrenz zur handwerklichen Fertigung trat. Dazu kam die veränderte Nachfragestruktur, was 1974 zur Einstellung des Betriebs führte. Fritz Schäff, dem letzten der Hammerherren, ist es zu verdanken, dass die Anlage mit ihren Luft-, Feder- und Fallhämmern betriebsbereit blieb.
Noch heute werden die wuchtigen Hämmer allein mit Wasserkraft angetrieben. Eine Turbine setzt die Hauptwelle in Bewegung. Von dort erfolgt die Kraftübertragung mithilfe lederner Transmissionsriemen auf die einzelnen Hämmer.
In einer gesonderten, kleinen Museumseinheit wird dem Besucher die Herstellung von Transmissionsriemen, einem ebenfalls längst untergegangenen Handwerk, vor Augen geführt.
Vom Erz zum Eisen
Die Dauerausstellung mit dem nachgebauten Bergwerksstollen ist im ehemaligen Sägewerk untergebracht. Sie thematisiert das in der alten Schmiede als Rohmaterial verwendete Eisen und zeigt unter anderem die Beschaffenheit des Erzes, Erzfundorte im fränkischen Jura sowie die Erzgewinnung. Modelle eines Kohlenmeilers und eines Rennofens zeigen, wie von der Keltenzeit bis ins Mittelalter schmiedbares Eisen aus Erz gewonnen wurde.
Hammerherrenhaus
Das Herrenhaus mit seiner (damals) aufwendig gearbeiteten Fachwerkfassade legte so Zeugnis vom ausgeprägten Standesbewusstsein der Hammerherren ab. Zahlreiche Umbauten, Erweiterungen und Renovierungen im Stil der jeweiligen Zeit veränderten Aussehen und Charakter des Gebäudes: Anbauten und die Entfernung des Fachwerks in den 1930er Jahren nahmen dem einstigen Herrenhaus seinen barocken Glanz. Das Lebensumfeld des letzten Hammerherrn aus der Schäff-Dynastie ist jedoch nach wie vor sichtbar und spürbar.
Der Verfasser hat den Eisenhammer am 22.9.2012 besucht.
Schloss, Roth
Abwechslungsreiche und mitunter kuriose Sammlung zur Geschichte von Schloß und Stadt. Lebenswelt der Rother Bevölkerung. Spielzeugsammlung.
Museum, Roth
Fabrik „leonischer Waren” (Gewebe und Geflechte mit eingearbeiteten Metallfäden) mit laufenden Fertigungsmaschinen. Jacquard-Webstühle, Vergolderei, Transmission, Heimarbeiterstube.
Zentrum, Hilpoltstein
Bildungs- und Begegnungsort für Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit: Unterwasserwelt und Greifbecken, Forscherteiche, Vogelbeobachtung, Wolkenkino, interaktive Ausstellungsobjekte zu verschiedenen Lebensräumen.
Museum, Hilpoltstein
Altes Handwerk am Bau, Stadtgeschichte Hilpoltsteins, Ölbergfiguren, Fachwerkbau, Schreinerei, Holzhandwerk, Steinbau. Ziegel und Kalk. Marionetten aus Böhmen, historische Braustätte aus dem 17. Jahrhundert.