Mathematikum, Gießen
Der Mathematiker Albrecht Dürer
Albrecht Dürer gilt weltweit als herausragender Künstler der Renaissance und hätte am 21. Mai 2021 seinen 550. Geburtstag gefeiert. Was viele nicht wissen: der Nürnberger war auch als Mathematiker tätig. Und so steckt beispielsweise sein berühmter Kupferstich „Melencolia I” voller Mathematik: das geheimnisvolle Bild zeigt viele mathematische Gegenstände, einen diamantförmigen Körper aus zwei Dreiecken und sechs unregelmäßigen Fünfecken und nicht zuletzt ein magisches Quadrat.
Dürer verfasste gegen Ende seines Lebens drei Bücher, in denen er seine mathematischen Erkenntnisse darlegt und mit der Bildkunst in Verbindung setzt. Er erklärt darin auch, wie perspektivisches Zeichnen funktioniert und ist der erste überhaupt, der geometrische Körper nicht dreidimensional als Ganzes, sondern als flaches Netz abbildet. Ein solches Netz sieht aus wie ein Bastelbogen.
Das Mathematikum nimmt das Jubiläum zum Anlass, sich genauer mit Dürers bisher wenig bekannter Mathematik zu beschäftigen. Entstanden ist eine kleine Sonderausstellung mit interaktiven Exponaten, die Kinder und Erwachsene herzlich zum Mitmachen, Experimentieren und Staunen einlädt: was hat es mit Dürers magischem Quadrat auf sich, warum faszinierten ihn geometrische Körper, und wie zeichnete er wunderschön verschlungene Knotenmuster?