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30.5.2024
(modifiziert)
 zu „Museum für Glaskunst (Museum)”, DE-98724 Lauscha
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Statue Glasmacher

Museum

Museum für Glaskunst

Straße des Friedens 46
DE-98724 Lauscha
Ganzjährig:
Di-Sa 12-17 Uhr
So+Ft 11-17 Uhr

Das Museum veranschaulicht die Geschichte der Thüringer Glasindustrie vom frühen Waldglas über höfische und bürgerliche Prunkgefäße, Glasperlen, Glasaugen, Spielzeug und technisches Glas bis hin zum Kunsthandwerk der Gegenwart.

Der Thüringer Wald ist eine der bedeutenden Glasregionen in Mitteleuropa. Seit dem 12. Jahrhundert wird hier nachweislich Glas hergestellt. Hier fanden die Glasmacher alle Materialien, die sie für ihr Metier benötigten: das Holz aus dem Wald zum Feuern der Öfen, den Quarzsand als Hauptbestandteil des Glases, den Kalkstein zum Härten und das Buchenholz zum Sieden der Pottasche, die als Flussmittel zum Absenken des Schmelzpunktes der Glasmasse diente. Rodungen und Aufforstungen, Sandgruben und Wassermühlenanlagen wurden zu prägenden Elemente der Landschaft.

Die ersten Glashütten waren Klöstern beigeordnet, die vor allem Fensterglas für ihre Kirchen und Fläschchen für Arznei benötigten. Die Wanderhütten bestanden nur kurze Zeit und wechselten ihren Standort, wenn der Wald rings herum abgeholzt war. Erst im 16. Jahrhundert entstanden um Glashütten herum Ortschaften.

Die Thüringer Glasbläser verkauften ihre Waren nicht nur auf den heimischen Märkten. Wichtige Handelswege z.B. zwischen den Messestädten Nürnberg und Leipzig führten durch die Region und sorgten für einen weit reichenden Handel mit Thüringer Glas im deutschen Raum und weit darüber hinaus.

Der gläserne Christbaumschmuck kam ab den 1830er Jahren auf: Lauschaer Lampenglasbläser stellten einfache Kugeln aus Glas her. Früchte und Nüsse aus bunt bemaltem Glas konnten auch bald als Einzelstücke an den Baum gehängt werden und imitierten spielerisch den gewohnten, oft essbaren Christbaumschmuck. Ab 1870 wurden die Kugeln und Formsachen mit einer Silbersalzlösung von innen verspiegelt. Mit Unterstützung des deutschen Kaiserhauses wurde der Weihnachtsbaum zu einem nationalen Symbol.

Ludwig Müller-Uri aus Lauscha stellte seit den 1820er Jahren zunächst Glasaugen für Puppen her, die in der Spielzeugindustrie in Sonneberg gebraucht wurden. Ab 1832 experimentierte er mit doppelwandigen Schalenaugen zu medizinischen Zwecken. Seine Glasaugen konnten gut in die Muskulatur des Augapfels eingepasst werden, waren gut verträglich und von gesunden Augen kaum zu unterscheiden.

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