Beitrag v.
10.9.2022
Sturm an Deck der Fram zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo
Kombüse mit Koch zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo
Schiffsmotor zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo
Logbuch und Globus zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo
Modell der Fram zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo
Die Fram zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo
Kajak zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo
Gebäude zu „Fram Museum (Museum)”, NO-0286 Oslo

Museum

Fram Museum

Bygdøynesveien 39
NO-0286 Oslo
+47-23282950
Juni bis Aug:
tägl. 10-18 Uhr
Sept bis Mai:
tägl. 10-17 Uhr

Das berühmte Polarschiff Fram, entworfen und gebaut von Colin Archer, war das stärkste Holzschiff, das je vom Stapel lief, das alle früheren Entfernungsrekorde nach Norden und Süden brach, und das heute als ein Symbol für Norwegens bedeutende Beteiligung am heroischen Zeitalter der Entdeckungen steht: Fridtjof Nansen, Otto Sverdrup und Roald Amundsen erkundeten damit abwechselnd neue Gebiete in der Arktis und Antarktis.

Leben an Bord

Nansen plante die 3-5 Jahre an Bord sorgfältig und detailliert und schenkte dabei dem Essen und den Freizeitaktivitäten genauso viel Aufmerksamkeit wie den wissenschaftlichen Instrumenten. Dem Schiff wurde eine Bibliothek mit 600 Bänden geschenkt, berühmte norwegische Künstler spendeten Gemälde für den Salon und die Kabinen, es gab eine Kurbelorgel mit über 100 Melodien, Akkordeons und Kartenspiele. Ein Windrad an Bord lieferte Strom und damit elektrisches Licht. Für die täglichen Aufgaben wurden Routinen festgelegt, und die Freizeit für Spiele, Wettkämpfe, Wetten, Diskussionen und Tagebuchschreiben genutzt.

Expeditionsziele

Fridtjof Nansens Plan, ein Schiff absichtlich im gefürchteten Polarmeereis einfrieren zu lassen, war revolutionär und galt als selbstmörderisch, weil kein Schiff dem Druck des Eises standhalten konnte. Die speziell geformte sowie mit dicker Eiche und Eisen verstärkte Fram widerlegte das. Ruder und Propeller konnten zudem angehoben werden, um sie vor dem Eis zu schützen.

Hauptziel der Expedition war die Wissenschaft: Ozeanographie, Meteorologie, Maringeologie, Schwerkraft und Erdmagnetismus, Nordlichter, Tier-und Pflanzenwelt. Nansens Plan war, die Theorie einer Ost-West-Strömung über dem Arktischen Ozean zu beweisen, indem er sein Schiff einfrieren und mit dem Eis nach Westen treiben ließ.

Spätere Umbauten

Die Kombüse, ursprünglich neben und auf gleichem Niveau wie der Achtersaal, wurde nach dem Anheben des Decks für die zweite Expedition, auf gleicher Höhe wie der neue zentrale Salon errichtet. Nachdem die ursprüngliche Dampfmaschine der ersten beiden Expeditionen abgebrannt war, installierte Roald Amundsen an deren Stelle einen Vierzylinder-Zweitakt-Dieselmotor mit 180 PS: der erste Dieselmotor überhaupt in einem Hochseeschiff. Vor der Südpol-Expedition installierte Roald Amundsen zudem eine kleine Innentoilette mit Wassertank.

Museale Erhaltung

Die Fram kehrte 1914 aus Buenos Aires zurück und lag in Horten vor Anker, wo sie Wind und Wetter ausgesetzt war. Im Jahr 1929 wurde sie zur Werft „Framnæs Mekaniske Verksted” in Sandefjord geschleppt, dort unter der Aufsicht von Otto Sverdrup und mit der hervorragenden Unterstützung von Konsul Lars Christensen repariert und schließlich in den Zustand zurückversetzt, in dem sie sich während der Expedition von Otto Sverdrup zu den Inseln nordwestlich von Grönland befand.

Im Jahr 1934 schrieb der Osloer Architektenverband einen Architekturwettbewerb aus, um ein Gebäude für das geehrte Schiff zu entwerfen. Gewinner war der Architekt Bjarne Tøien mit seinem Entwurf „Saga”. Am 20. Mai 1936 wurde das Fram-Museum schließlich eröffnet.

Heute beherbergt das Museum Ausstellungen zu den berühmtesten Reisen von weltgeschichtlicher Bedeutung. Herzstück ist natürlich das Polarschiff: Besucher können an Bord gehen und einen Blick in Kabinen, Aufenthaltsräume, den Frachtraum und den Maschinenraum werfen. Eine 270-Grad-Rundum-Leinwand vermittelt auf dem Deck der Fram einen Eindruck davon, wie sich eine Fahrt in polarer Umgebung anfühlt.

Ein weiteres Gebäude, das durch einen unterirdischen Tunnel mit dem Fram-Museum verbunden ist, beherbergt mit der Gjøa das erste Schiff, das die gesamte Nordwestpassage befahren hat. Sie stand vierzig Jahre lang außerhalb des Fram-Museums, bevor sie 2013 endlich ihr eigenes Schutzgebäude bekam. Ausstellung über die Expeditionen von Gjøa und Maud, die Flugzeuge N24 und N25 sowie das Luftschiff Norge flankieren sie.

Im Museumskino läuft ganztägig in 10 wählbaren Sprachen, darunter auch deutsch, ein 15-minütiger Super-Breitbild-Einführungsfilm.

Der Verfasser hat das Museum am 01.09.2022 besucht.

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