Ausstellung 24.09. bis 31.10.21
Der Franke gilt gemeinhin als äußerst maulfaul. Zurecht! Denn er hat es nicht so mit der Sprache. Wenn es aber darum geht, seine Nachbarn zu verspotten, läuft er gerne zu kreativer Höchstform auf. Dann sprudeln Neid und vorsätzliche Niedertracht nur so aus ihm heraus. „Kahlfresser”, „Mauerscheißer”, „Schafköpfe”, „Wasserpolacken”: beinahe jede Stadt und jedes Dorf hat von seinen Nachbarn einen bitterbösen Spitznamen abbekommen.
Aus einem Fundus von weit über 3.000 derartiger typisch fränkischer Verunglimpfungen haben sich die in ihrer Heimatstadt Ansbach lebende Künstlerin Kerstin Himmler (*1979) und der Coburger Autor Martin Droschke (*1972) die prächtigsten Exemplare herausgegriffen: Mit spitzzüngiger Feder ist Martin Droschke den Geschichten hinter den „Ortsschimpfnamen” auf den Grund gegangen, und Kerstin Himmler hat seine Textbeiträge mit liebevoll geklebten Collagen visuell paraphrasiert.
Eine Auswahl der originellen, teils aberwitzigen Unterstellungen präsentiert das Museum Tucherschloss im Foyer des Schlosses. Den Humor müssen die Besucher dann für ihre Streifzüge auf die bösen Seiten der fränkischen Gemütlichkeit selbst mitbringen.
Ausstellungsort
Einer der wichtigsten Profanbauten Süddeutschlands – und eines der meist besuchten Museen Oberfrankens. Im Ostflügel das Archäologiemuseum, das Stadt- und das Trachtenmuseum, dazu wechselnde Sonderausstellungen.
Im gleichen Haus
Frankens Frühzeit. Kulturelle Entwicklungsgeschichte der Region Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit.
Im gleichen Haus
Geschichte der Stadt Forchheim in neun “Stadtbildern”. Der Forchheimer Maler Georg Mayer-Franken.
Im gleichen Haus
Originale Trachten des Forchheimer Umlandes und der Fränkischen Schweiz. Funktion und die verschiedenen Anlässe von Trachtenkleidung.
Dependance, Forchheim
Geschichte der Forchheimer Festung am authentischen, historischen Platz.
Museum, Forchheim