Diözesanmuseum
Das Diözesanmuseum im Domkapitelhaus präsentiert fast ausschließlich Sakralkunst. Von größter Bedeutung sind insbesondere die Kaisermäntel des 11. Jahrhunderts und weitere hochmittelalterliche Textilien.
Geschichte
Kaiser Heinrich II. (†1024) und seine Gemahlin Kunigunde (†1033) haben das von ihnen 1007 gegründete Bistum Bamberg mit wertvollen liturgischen Geräten, Reliquien, Paramenten und Büchern ausgestattet. Mit der Säkularisation des Fürstbistums Bamberg 1802/1803 blieben nur die unverkäuflichen Reliquien und Reliquiare im Dom zurück. Die Kaisermäntel kehrten 1851 wieder nach Bamberg zurück.
Kaisermäntel
Der Sternenmantel trägt eine Widmung an Kaiser Heinrich II., einen von den vier Wesen der Apokalypse umgebenen Christus und andere äußerst kunstvoll gearbeitete Darstellungen. Weitere bedeutende Werke mittelalterlicher Textilkunst sind die beiden Mäntel der HI. Kunigunde sowie der Reitermantel (12. Jahrhundert).
Textilien
Der Ornat des Papstes Clemens II. (†1047) aus seinem Grab im Westchor des Bamberger Domes ist der älteste nahezu vollständig erhaltene Papstornat des 11. Jahrhunderts.
Aus dem Grab des Bamberger Bischofs Gunther (†1065) stammt ein Seidentuch, möglicherweise ein Geschenk des byzantinischen Kaisers.
Domkreuz
Das eindrucksvolle Domkreuz, ein Elfenbeinkruzifix des 12. Jahrhunderts mit moderneren Ergänzungen, wird auch heute noch an Fronleichnam von 18 Männern durch die Straßen der Stadt Bamberg getragen.
Liturgisches Gerät
Weitere bedeutende Exponate sind ein Elfenbeinkruzifix des 12. Jahrhunderts, Reste des Domschatzes und des Schatzes von St. Michael, der Osterleuchter des 12. Jahrhunderts, die barocken Ostensorien für die Häupter von Heinrich und Kunigunde sowie eine barocke silberne Prozessionsmadonna des 18. Jahrhunderts, dazu Tragaltärchen des 12. Jahrhunderts, Kelche aus verschiedenen Jahrhunderten, Monstranzen, Gefäße für Wein und Wasser, Rauchfässer und Kreuze.
Ein Teil der Stücke wird auch heute noch bei festlichen Gottesdiensten benutzt.
Kreuzgang
Im Kreuzgang, der als Lapidarium dient, sind Plastiken aus verschiedenen Kirchen der Erzdiözese Bamberg aufgestellt. Besonders bedeutungsvoll sind die Figuren des Fürstenportals (1235) sowie der Adamspforte (1229), die vom Dom stammen.
Die anschließenden Räume bergen vor allem Zeugnisse religiöser Volksfrömmigkeit, wie z.B. Votivgaben, Rosenkränze, Krippen und Zunftstangen. Auch die Krippen des 18. bis 20. Jahrhunderts haben hier ihren Platz.
Im Treppenhaus hängen 2 großformatige Bilder sowie ein Hungertuch von 1500.
Der Verfasser hat das Museum am 20.3.2018 besucht.