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5.7.2021
Karl Clauss Dietel zu „simson, diamant, erika”, DE-09111 Chemnitz

Ausstellung 27.06. bis 03.10.21

simson, diamant, erika

Kunstsammlungen Chemnitz

Ganzjährig:
Di-So+Ft 11-18 Uhr

Simson, Diamant, Erika, Trabant, Wartburg, Robur und Heliradio: auch 30 Jahre nach der Wende sind diese Produktnamen fest in der deutschen Designgeschichte und im kollektiven Gedächtnis verankert.

Untrennbar sind sie mit dem Lebenswerk des Chemnitzer Formgestalters Karl Clauss Dietel verbunden. Als erster und einziger Gestalter aus der ehemaligen DDR erhielt Dietel 2014 den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland für hervorragende Gestaltung.

Die Ausstellung in den Kunstsammlungen am Theaterplatz zeigt eine repräsentative Auswahl von Objekten, Entwürfen, Modellen und Fotografien aus der Sammlung des Formgestalters. Neben den Ikonen simson, erika, diamant sind unikale Modelle für revolutionäre Prototypen der Marken Trabant und Wartburg, legendäre Klassiker von Heliradio und längst vergessene Produktgestaltungen zu sehen.

Die Schau richtet den Fokus über das Einzelwerk hinaus auf städtebauliche und (innen)architektonische Projekte auch außerhalb von „Karl-Chemnitz-Stadt”, wie Dietel seine Wahlheimat doppeldeutig bezeichnet.

Der Mensch, das menschliche Maß und die Nutzung waren für Dietel stets Kern und Ausgangspunkt seiner Gestaltung. So sollte ein Produkt möglichst langlebig, leicht, lütt, lebensfreundlich und leise sein. Als wahrer Allround-Gestalter und Ausnahmekünstler entwarf Dietel im Zusammenspiel mit Lutz Rudolph und Dieter von Amende nicht nur Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge, Schreibmaschinen und Radios im großen Stil, sondern vielzählige Zubehörteile und technische Kleingeräte, aber auch Logos und Produktgrafiken, freie Bildkunstwerke sowie architekturbezogene Arbeiten.

Der Wichtigkeit eines geschlossen überlieferten Œuvres bewusst, hat Karl Clauss Dietel sein Lebenswerk über all die Jahrzehnte hinweg archiviert und 2019 geschlossen in die Obhut der Kunstsammlungen Chemnitz übergeben. Mit dem Erwerb der Sammlung öffnen sich die Kunstsammlungen nunmehr verstärkt auch der künstlerischen Seite der ost- und westdeutschen Produkt- und Industriegestaltung. Sie wahren das Vermächtnis von Karl Clauss Dietel als einen bedeutenden Schatz der deutschen Designgeschichte und als herausragendes Konvolut von überregionaler Bedeutung. Forschungen und Ausstellungen tragen dazu bei, dass die über Generationen hinweg andauernde Präsenz von Dietels Formensprache weiterhin präsent bleibt und nicht vergessen wird.

POI

Ausstellungsort

Kunst­samm­lungen Chemnitz

Ge­mälde und Pla­sti­ken, Grafik sowie Textil- und Kunst­ge­werbe vieler Jahr­hun­derte bis zur Gegen­wart - inge­samt etwa 50.000 Expo­nate. Karl Schmidt-Rottluff, Robert Sterl, Max Lieber­mann, Max Slevogt und Lovis Corinth.

Dependance, Chemnitz

Henry van de Vel­de Mu­seum

Exponate aus dem weitgefächerten Schaffen Henry van de Veldes. Begegnungsstätte für Wirtschaft, Kunst und Kultur.

Dependance, Chemnitz

Schloss­berg­museum

Dependance, Chemnitz

Museum Gunzen­hauser

Ehemaliger Hauptsitz der Sparkasse Chemnitz im Stil der neuen Sachlichkeit. Umfassender Bestand von Werken des Expressionismus.

Museum, Chemnitz

Museum für Natur­kunde

Palä­onto­lo­gi­sche und ento­mo­lo­gi­sche Samm­lung. Fossile Pflan­zen (Kiesel­hölzer) aus dem Rot­lie­gend von Chem­nitz. "Ver­stei­ner­te Wälder" der Erde. Insek­tarium (Vielfalt der Arthro­poden in lebens­nah gestal­teten Terrarien). Land­schafts­öko­logi­sche Aus­stel­lung.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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