Museum
Das Museum der Stadt Neunburg vorm Wald befindet sich in den historischen Räumen des ehemaligen Stadtschlosses, einer Residenz der Wittelsbacher Pfalzgrafen aus dem 15. Jahrhundert, und zählt zu den ältesten und größten der Oberpfalz. Mit einer einzigartigen Sammlung historischer Militaria, eine attraktiven Sammlung sakraler Kunst und einer interessanten Abteilung zur Geschichte und Kultur der Stadt und des Schwarzachtales dokumentiert es rund 1000 Jahre.
Stadtgeschichte
Am Beginn des Rundgangs Beginn informiert die Abteilung Stadtgeschichte über die Wittelsbacher in Neunburg, die alte und neue Stadtverwaltung, die Stadtbefestigung (Schiltenhilm), Kirche und Orden, die Rolle Neunburgs als Verkehrsachse sowie das Dritte Reich und zeigt Ansichten der Stadt Neunburg vorm Wald in diversen Maltechniken.
Krieg, Jagd, Schützen
Verschiedene Kriegsereignisse vom Mittelalter bis zum 19. Jh. haben in Neunburg ihre Spuren hinterlassen. Danach war Neunburg glücklicherweise nicht mehr direkter Kriegsschauplatz, viele Neunburger mussten jedoch bei Kriegen mit „ins Feld ziehen”.
Eine herausragende Rolle in der Gesellschaft einer Stadt spielten seit jeher die Jäger und Schützen. Vor allem die Schützenvereine prägten deutlich das gesellschaftliche Leben.
Handwerk, Handel, Gewerbe
Seit dem Mittelalter prägten Handwerker und Gewerbetreibende das wirtschaftliche Leben von Städten wie Neunburg vorm Wald. Örtliche Gegebenheiten förderten spezielle Wirtschaftszweige. Z.B. begünstigte die unmittelbare Lage am Fluss die Entstehung des Tuchmacher- und Färberhandwerks in Neunburg. Die Wasserkraft der Schwarzach ließ Glasschleifen und Polierwerke entstehen.
Enorme Vielseitigkeit, Kunstfertigkeit und großes technisches Verständnis zeichnete all jene aus, die sich mit Eisenbearbeitung und Eisenverarbeitung beschäftigten. Besonderes Augenmerk liegt auf den Erzeugnissen des ehemaligen Hüttenwerkes Bodenwöhr.
Totenbrauchtum
Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts hatte die Bestattung der Toten und die Erinnerung an die Verstorbenen große Bedeutung und war mit einer Fülle von Bräuchen und Ritualen verbunden. Epitaphe, geschmiedete Grabkreuze, Totenbretter, Gedenksteine und liturgische Gegenstände zeigen, wie der Verstorbenen gedacht wurde.
Frömmigkeit
Ungezählt sind die Beispiele für Gemälde, Plastiken und ornamentalen Schmuck in Kirchen, Kapellen, Pfarrhäusern, Klöstern und Privathaushalten. Viele der ausgestellten Kreuze, Marien- und Heiligenstatuen, Andachtsbilder und Ornamentformen aus Holz, Stuck oder Metall entstammen den Kirchen und Klöstern in Neunburg und Umgebung.
Von der barocken Ausstattung der Neunburger Pfarrkirche, die 1879 zugunsten einer neugotischen entfernt wurde, blieben die großen Figuren von Gott Vater mit zwei Engeln übrig.
Bäuerliches Hausen
Die Einrichtung der Oberpfälzer Bauernhäuser war in den vergangenen zwei Jahrhunderten einfach und wenig komfortabel. Einzelstücke bäuerlichen Mobiliars und Hausrats, schlicht und funktionell, vermitteln Eindrücke aus dem Leben der Landleute im Schwarzachtal. Die Kücheneinrichtung zeigt, wie gekocht und geheizt wurde. In der Schlafstube standen der vom Schreiner gefertigte Schrank und das Himmelbett, häufig mit einfacher Bemalung. In vielen Stuben auf dem Land stand ein Webstuhl.
Wohnen im Bürgerhaus
Die erste Hälfte des 19. Jh. war geprägt von dem Bedürfnis nach Sicherheit und Ruhe sowie dem Bemühen nach gediegener Bürgerlichkeit. Gepflegtes Mobiliar in den Stilrichtungen des Empire und des Biedermeier gehörte zur Ausstattung bürgerlicher Haushalte in großen und kleinen Städten.
Georg Dorrer
Ein eigener Raum ist dem „Multitalent” Georg Dorrer (1854-1933) ist gewidmet. Der Maler, Zeichner, Chronist, Schriftsteller, Verfasser hinterließ ein beachtliches Gesamtwerk, in dem er Neunburg und die nähere und weitere Umgebung in Wort und Bild festhielt. Seine Darstellungen sind subjektiv, jedoch realistisch und weder beschönigend noch auf Idylle zielend.
Vor- und Frühgeschichte
Immer wieder, selbst in heutiger Zeit, gibt der Erdboden als natürliches Geschichtsarchiv ungeahnte Geheimnisse preis. Die Funde vom Warberg wurden durch den Hobby-Archäologen Harald Schaller aus Pfreimd entdeckt.
Keramik und Glas
Die Oberpfälzer Quarzvorkommen liefern das wichtigste Grundmaterial zur Glasherstellung. Oberpfälzer Glasmacher spezialisierten sich vor allem auf die Erzeugung von Tafelglas für Fenster und Spiegel. Eine Oberpfälzer Spezialität ist das doppelwandige Silberglas, auch „Bauernsilber” genannt.
Schätze der Erde
Der Untergrund der mittleren Oberpfalz enthält eine Fülle von Gesteinen, Mineralien und Bodenschätzen, die bis weit nach dem 2. Weltkrieg teilweise sogar in großem Stil abgebaut wurden. Die Abteilung gibt einen Überblick über die Landschaftsgeschichte und die geologischen Gegebenheiten von Bayern und der Oberpfalz. Eine Bergmannsuniform erinnert an die Tradition der Oberpfälzer Bergleute.
Aussicht
Vom Wartturm des Alten Schlosses herab bietet sich die Möglichkeit, den Gegenstand des Museums, nämlich die Schwarzachtaler Heimat, so zu betrachten, wie sie der Heimatzeichner Georg Dorrer auf der kolorierten Zeichnung darstellte.
Beachtung sollten abschließend auch das Lapidarium (Sammlung von nahezu unbewegbaren Steinen) und die im Museum gezeigten Haus- und Kirchentüren aus Neunburg und der näheren Umgebung finden.
Der Verfasser hat das Museum am 16.2.2017 besucht.
Museum, Neunburg vorm Wald
Denkmalgeschützter Pfarrhof. Religiöses Brauchtum, bäuerliche Gebrauchsgegenstände, Dorfschule mit Originalmobiliar.
Museum, Rötz
Handwerksberufe in der Übergangszeit vom manuell betriebenen Handwerk zu Mechanisierung und Industrialisierung. Dampflokomotive, Hammerwerk, Sägewerk, Dampfsägewerk und mit Wasserkraft betriebene Schneidsäge.
Museum, Bruck in der OPf.
Ländliches und bäuerliches Leben früherer Zeiten in einem kleinen Oberpfälzer Marktflecken. Historie des Schulwesens, frühere medizinische Versorgung, kirchliche Geschichte, Fischereiwirtschaft.
Museum, Oberviechtach
Historischer Goldbergbau im Raum Oberviechtach, der berühmte Wanderarzt Doktor Johann Andreas Eisenbarth, Hinterglasmalerei „Winklarner Schule”, Votiv- und Andachtsbilder, Handwerk und Hausnamen, Kräutergarten.
Museum, Nabburg
Gelände mit 50 wiedererrichteten Gebäuden des ländlich-bäuerlichen Raums der Oberpfalz, die fünf Oberpfälzer Hauslandschaften zugeordnet und mit Gegenständen der Alltagskultur eingerichtet sind. Vorgeschichts-Sammlung.
Bis 2.2.2025, Regensburg
Mit im Gepäck hatte der gelernte Fassbinder Leonhard Köberlein seine eigene Sammlung von in Spiritus eingelegten Schlangen, Skorpionen und Insekten aus „Deutsch-Südwestafrika”.
Bis 8.2.2025, Regensburg
Ein kleines Mädchen im Zentrum nationalsozialistischen Rassenwahns: ihr Schicksal steht stellvertretend für mehr als eine Million Kinder und Jugendliche, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.